Rezension

Nach Anlaufschwierigkeiten doch noch überzeugt

Shadowscent - Die Blume der Finsternis - P. M. Freestone

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
von P. M. Freestone

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Rakel hat derzeit nur ein Ziel, sie will den kleinen Ort, an dem sie mit ihrem an Fäulnis erkrankten Vater lebt, verlassen, um am Hofe die Ausbildung zur Parfümeurin zu beginnen. Damit würde sie nicht nur ihren Vater retten können, sondern würde auch ihrer Leidenschaft und ihrem Talent folgen. Doch zuvor muss sie eine Aufnahmeprüfung schaffen, bei der zwar etwas schief geht, sie jedoch trotzdem an den Hof gelangt. Kurze Zeit später wird die Stadt vom Prinzen Nisai besucht, doch in der Nacht des Blütenmondes, kommt es zur Katastrophe, denn Nisai wird vergiftet und Rakel beschuldigt.

Meine Meinung

Dieses Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und weckte umgehend meine Aufmerksamkeit und nachdem mich dann auch der Klappentext ansprach, musste ich diese Geschichte unbedingt lesen.
Vergleicht man dann allerdings meine obige Inhaltsangabe und den Klappentext kommt gleich mein erster Punkt, den ich wieder etwas kritisch finde. Denn der Klappentext gibt Ereignisse wieder, die tatsächlich erst später geschehen. Schade, denn hier wird definitiv wieder zuviel erzählt.
Der Einstieg fiel mir hier nicht leicht was, Achtung Wortwitz, an der sehr blumigen Sprache lag. Definitiv hat die Autorin einen sehr weichen und malerischen Schreibstil, baut aber eine ganze Menge eigener Begirffe mit ein, die sich der Leser so nach und nach selbst zusammenreimen muss. Somit habe ich doch ein wenig Zeit benötigt, um mich zurecht zu finden, aber hier lohnt es sich auf alle Fälle, weiterzulesen, denn ab dem Punkt, der im Klappentext erwähnt wird, hatte mich die Autorin dann auch endlich mit ihrer Geschichte gepackt.
Die Welt rund um Ash und Rakel hat etwas aus einer Tausend und einer Nacht, wenn auch nicht so märchenhaft, sondern eher düster und teils auch sehr gefährlich. Trotzdem hätte ich mir gerne ein wenig mehr noch von dem Land angeschaut, aber hier stehen einfach die Düfte und alles, was damit zu tun hat im Vordergrund.
Die Spannung baut sich hier langsam, aber dafür stetig auf und ja, es gibt auch so etwas wie einen Showdown zum Ende. Ash und Rakel müssen auf ihrer Reise einigen Gefahren trotzen und sich, trotz zu Beginn großem, gegenseitigen Misstrauen lernen, aneinder zu glauben. So kommt es nicht nur zu einigen spannenden Momenten innerhalb der Reise, sondern auch zwischen den Protagonisten. Hier ist es definitiv kein sofortiges Anschmachten etc., was mir auch noch einmal sehr gut gefallen hat.
Aus den Perspektiven der beiden Protaogonsiten Ash und Rakel wird die Handlung in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Dadurch lernt man so nach und nach beide kennen, obwohl in beiden noch Geheimnisse ruhen.
Mir haben diese beiden Protagonisten richtig gut gefallen, weil sie mal einfach anders waren. Rakel ist nicht die zarte Schönheit, sondern eine sehr toughe und entschlussfreudige, junge Frau, die trotz ihrer Herkunft nicht klein beigibt und alles andere als auf den Mund gefallen ist. Ash ist stark und mutig, aber auch geheimnisvoll und trotz der Ich-Perspektive nur so nach und nach greifbar. Letzten Endes sind mir aber beide ans Herz gewachsen und ich habe ihre Abenteuer gerne miterlebt.
Nebencharaktere finden wir hier einige, die zwar für die Handlung wichtig sind, aber hier ganz deutlich zurück hinter Rakel und Ash bleiben.

Mein Fazit

Trotz einiger Startschwierigkeiten konnte mich P.M. Freestone letzten Endes dann doch noch von ihrer Geschichte überzeugen. Allein für diese Andersartigkeit der Geschichte und wirklich gut gezeichneten Charakteren lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Auch sonst sind hier einige spannende Ideen verarbeitet, die mir richtig gut gefallen haben. Am Ende blieb ich dann mit einem lauten, “Nein, echt jetzt?! zurück, denn P.M. Freestone lässt es sich nicht nehmen, mit einem dicken Cliffhanger ihren ersten Band abzuschließen. Gelungene Fantasygeschichte, auf deren Fortsetzung ich mich bereits freue.