Rezension

Nach dem Durchhänger vom siebten Roman wieder gewohnte Qualität

Bretonisches Vermächtnis
von Jean-Luc Bannalec

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ausgerechnet im Haus, in dem sich das "Admiral", Dupins Lieblingsrestaurant, befindet, stürzt ein angesehener Arzt zu Tode. Ein Mord, wie sich schnell heraustellt. Und so ist Dupin gezwungen, erstmals in seiner Heimatstadt, quasi vor seiner Haustür zu ermitteln. Doch zunächst tut er sich schwer, fehlt doch aus Urlaubs- und Erziehungszeitgründen sein bewährtes Team aus Nolwenn, Riwal und Kadeg, außerdem haben sich seine Schwiegereltern zum Besuch angesagt, eine Perspektive, die Dupin schon unter normalen Bedingungen mit Grausen erfüllt. Gemeinsam mit zwei neu eingeführten Ermittlern stößt der Kommissar auf einige Verdächtige im Umfeld des getöteten Arztes, der zugleich ein umtriebiger Geschäftsmann war, aber keiner hat eigentlich ein Motiv, das stark genug für einen Mord wäre. Erst als Nolwenn und Riwal sich einschalten und ein weiterer Mord sowie ein Sabotageanschlag auf eine Werft geschehen, nimmt die Ermittlungsarbeit an Fahrt auf und dank eines alten Simenon-Romans gelingt es Dupin, die Hintergründe der Verbrechen und die Verantwortlichen zu stellen.

Nachdem ich den letzten Roman "Bretonische Geheimnisse" schon etwas grenzwertig (nach unten) fand, hat sich Jean-Luc Bannalec meiner Ansicht nach eines Besseren besonnen und wieder einen ordentlichen Krimi geschrieben. Zwar werden auch dieses Mal wieder die Vorzüge der Bretagne hervorgehoben, aber nicht so penetrant wie im Vorgängern und der Leser hat nicht das Gefühl, an einen als Krimi getarnten Reiseführer geraten zu sein.