Rezension

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Nach dem Mars, reisen wir dieses Mal auf den Mond

Artemis, 2 Audio, - Andy Weir

Artemis, 2 Audio,
von Andy Weir

Bewertet mit 3 Sternen

Jazz lebt schon ihr ganzes Leben in Artemis, der einzigen Stadt auf dem Mond. Dort arbeitet sie als Trägerin, d.h., sie transportiert Waren von einem zum andern Ort. Da dieser Job allerdings nur sehr wenig Geld abwirft, lässt Jazz sich auf ein Geschäft ein, welches ihr richtig viel Geld einbringen soll. Das wird ihr allerdings zum Verhängnis und von nun an muss sie um ihr Leben fürchten.

Wer „Der Marsianer“ von Andy Weir kennt, wird auch hier auf Anhieb den Stil des Autors wiedererkennen. Er bleibt sich nämlich treu, was seine detailgetreuen, technischen Beschreibungen angeht. Außerdem setzt er sich sehr mit den physikalischen Gesetzen auf dem Mond auseinander. Man merkt einfach, wie sehr den Autor diese Thematik interessiert. Für mich könnte es ein bisschen weniger von diesen ausführlichen Erklärungen sein, weil es die Spannung an vielen Stellen ausbremst. Vielleicht liegt es aber auch an mir, weil mein Verständnis, was solche Dinge betrifft, einfach seine Grenzen hat.

Interessant fand ich hingegen, wie die Menschen in der einzigen Stadt auf dem Mond leben, welche Gesetze sie haben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Ich konnte mich sehr gut in die Lage der Menschen hineinversetzen.  Dadurch, dass Jazz einen Brieffreund auf der Erde hat, erfahren wir in ihrem Schriftverkehr immer ein bisschen mehr über das Leben auf dem Mond.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Jazz erzählt. Ich kann bis jetzt nicht wirklich sagen, ob sie mir sympathisch ist oder nicht. Sie hat einen sehr speziellen Humor, der mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Auf der anderen Seite bleibt da eine Distanz zwischen mir und der Figur, die ich nicht überwinden konnte. Sie wirkt auf mich oberflächlich.

Leider konnte mich diese Geschichte nicht so mitreißen, wie der  „Der Marsianer“. Es fehlte mir die Einsamkeit und die Ausweglosigkeit, in der sich die Hauptfigur befindet. Sicherlich spielt das auch hier eine Rolle, aber leider nur eine untergeordnete. Hier sind andere Themen, wie Verschwörung, Macht und Geld ausschlaggebendere Themen.  Zum Ende hin verlagern sich die Themenschwerpunkte zwar noch, aber für mich ist das leider ein bisschen zu spät. Ich hätte mir diese Spannung schon eher gewünscht.

Abschließend möchte ich noch etwas speziell zum Hörbuch sagen, leider konnte mich die Sprecherin auch nicht wirklich überzeugen. Mich hat die Stimme genervt, und mir fehlte es irgendwie an Emotion.

Alles in allem konnte Mr. Weir mich dieses Mal nicht so überzeugen wie zuvor. Dennoch habe ich mich kurzweilig ganz gut unterhalten gefühlt.