Nach dem Milchmann
Bewertet mit 5 Sternen
Alles ist anders bei Sean Duffy, und doch alles gleich.
Er hat seinen Dienst mehr oder weniger quittiert und sitzt nur noch die Zeit bis zu seinem Pensionsanspruch ab. Mit Frau und Kind zog er ins friedliche Schottland. Er ist zum Schreibtischtiger geworden.
Allerdings hat er sein Haus in der Coronationroad gekauft. Er fährt immer noch einen schnellen BMW und natürlich schaut er jedes Mal bevor er einsteigt nach, ob sich darunter eine Bombe befindet. Von der hübschen Nachbarin kann er auch kaum lassen.
Da passiert ein Mord, sonst sind alle fähigen Kollegen Urlaub: Sean muss nochmal ran. Ein Porträtmaler wurde getötet, das teure Auto wurde gestohlen. Ein einfacher Fall, es ging sicher nur um Autodiebstahl, tägliche Routine in Nordirland. Natürlich kommt es anders. Sean und seine Kollegen geraten mehrmals in sehr gefährliche Situationen. Auch die kritische Situation in Nordirland wird wieder in die Story mit eingewoben.
Sehr gut gefielen mir die Anspielungen auf den Milchmann, habe ich das Buch von Anna Burns doch sehr interessiert gelesen und dabei häufig an die Krimiserie von Adrian McKinty gedacht.
Der Schluss des Buches ist recht spektakulär, Sean überwindet zahlreiche Grenzen. Es wirkt sehr unwahrscheinlich, doch Recherchen im Internet sagen mir auch: so was hätte passiert sein können.
Auf jeden Fall ist der lakonische Ton McKintys geblieben, wie ich das liebe. Und natürlich gibt es auch wieder viele Musiktipps, diesmal auch viel Klassik. Daraus lässt sich eine schöne Playlist erstellen.
Sean muss nicht mehr lange durchhalten um seinen Pensionsanspruch zu erlangen. Die Zeit reicht noch für einen großen Fall und ein Buch (nach meiner Schätzung). Falls es doch schon der letzte band der Reihe sein sollte hoffe ich doch sehr, dass McKinty eine neue in Angriff nehmen wird. Ich liebe diese Serie und den Stil in dem sie geschrieben ist..