Rezension

Nach rund 150 Seiten: Boxenstopp

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
von Anika Decker

Bewertet mit 3 Sternen

Das Interessanteste am Buch ist wirklich der Schutzumschlag. Er zieht den Blick an und die Fantasie. Schön wäre es gewesen, hätte mich das ganze Buch so gefesselt. Die Lovestory von so einem ungleichen Paar wie Nina (Ende 40) und David (um die 30) hätte wirklich eine Kaskade an tollen Ideen mit sich bringen können, nicht nur zum Lachen, vielleicht auch zum Weinen, oder eben zum Nachdenken. Aber ich wurde zugeschüttet mit Selbstzweifeln, nicht nur von den beiden, sondern auch von ihrer Schwester Lena. Die zweite Frau von Ninas Ex-Mann ein wahrscheinlich gebotoxtes Wesen, natürlich mit unfassbar süüüßen Kindern, der Ehemann von Lena, Flori, auch kein Highlight. Die Probleme, die man wälzt, sind Me-Too-Geschwätz und Alltagsquark. Selbstbewusstsein hat offenbar nur die Mutter von Nina und Lena, aber das trinkt sie sich wohl auch schöner als es ist. Dazu kommt noch Zeyneb, Kollegin, Freundin, Stilberaterin, Psychotante von Nina.
Zumindest die Gegend kam mir sehr bekannt vor, die Brunnenstraße rauf und runter hat aber nicht viel gebracht. Es wurde und wurde einfach nicht spannend und lustiger auch nicht. Schade. Ob ich noch einmal weiterlese, weiß ich noch nicht.