Rezension

Nachkriegsspionagekrimi, ungewöhnlich, aber gelungen

Das Schattencorps - Bernd Ohm

Das Schattencorps
von Bernd Ohm

Bewertet mit 4 Sternen

Hans Barkhusen ist Anfang der 1960er ziel- und planlos. Als Jugendlicher war er als überzeugter Nazi und Kriegsteilnehmer dabei, nun dümpelt er als Berufstaucher in der Provinz herum. Durch seinen Schwager, den Münchener Polizisten Fritz, gerät er bald wieder an seine alten Kameraden, an die Engländer, für die er zu Kriegsende gearbeitet hatte und an unerledigte Sachen, wie z. B. den legendären Rommelschatz, gestohlene Wertsachen von ermordeten Juden, den es zu heben gilt... 

Die Story ist wirklich außergewöhnlich und ich habe bislang thematisch nichts Vergleichbares gelesen. Es war durchweg spannend und rätselhaft und auch die Figuren waren interessant, vor allem Hans als Hauptfigur.

Einen Stern Abzug gibt es lediglich für den Erzählstil. Er war komplett in Präsens gehalten, was bei diesem Buch als Spannungsroman nicht wirklich stimmig war. Man hatte mehrfach den Eindruck, man lese eine Zusammenfassung eines Buches und nicht das Buch selbst. Eigentlich spannende Szenen und atmosphärisch dichte Beschreibungen von Schauplätzen wurden dadurch erheblich gestört. 

Fazit: Ein ungewöhnlicher Roman, der mir trotz des schwierigen Erzählstils gut gefallen hat. Thematik und Zeit fand ich sehr interessant und auch die Hauptfigur vielversprechend für einen Nachfolgeroman.