Rezension

Nacht ohne Namen - Ich bin sehr begeistert

Nacht ohne Namen
von Jenny-Mai Nuyen

Bewertet mit 5 Sternen

Von Jenny Mai-Nuyen kenne ich bisher "Rabenmond"und "Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten". Beide Bücher haben mir, trotz ein paar Kritikpunkte gefallen, weswegen ich an der Autorin "dran geblieben" bin. Vor allem aber hat mir bei Frau Nuyen stets eines seeehr gefallen: Ihr Schreibstil. Da stimmt einfach die Chemie zwischen Autorin und Leserin (mir <3). Sobald ich die ersten Seiten, die ersten Zeilen und Worte lese, tauche ich in die Geschichte ein, lerne die Figuren kennen und lieben und kann fast vergessen, dass ich eigentlich lese.

Nacht ohne Namen, ist für mich bis jetzt das beste Werk der Autorin (allerdings kenne ich auch nur drei ^^'). Das Titelbild und die Inhaltsangabe gaben mir anfangs ein eher kritisches Gefühl: Hm, Jugendbuch. Berlin. Ich fürchtete Jugendsprache und irgendetwas Pubertäres, Auflehendes, doch schnell stellte ich fest: Fantasy. Keine Urbanfantasy und auch nichts Mystisches, Geheimnisvolles, doch meiner Meinung nach eine tolle Idee und fantastisch umgesetzt. Ich fühlte mich ganz leicht an "Bartimäus" erinnert. Doch geht die Story wirklich nur ganz, ganz grob in diese Richtung, da Nuyen durch Tallis viel Witz miteinbringt. Um nicht zu viel vom Inhalt zu verraten: Die Hauptfigur Nicki, sucht ihren besten Freund Canon, dabei kehrt sich alles um, woran sie je geglaubt hatte.

Was mich zum nächsten positiven Punkt bringt. Vor einiger Zeit habe ich Letztendlich sind wir dem Universum egal gelesen. Eine Figur wechselt zwischen verschiedenen Körpern, bleibt dabei aber immer die gleiche Seele. Dies fand ich im o.g. Buch nicht immer gelungen, doch Nuyen gelingt es mühelos! Tallis war wirklich stets Tallis, ob blond, farbig oder mit grünen Augen. Seine Darstellung war einfach rundum gelungen.

Die Autorin schafft es, auch jeder noch so kleinen Figur, Leben einzuhauchen. Auch wenn "Nacht ohne Namen" stellenweise wie ich finde, kompliziert wurde und man bei den ganzen Pakten und Wendungen wirklich aufpassen musste, war für mich auch das Ende rundum gelungen. Ich persönlich finde das Ende gut abgeschlossen, auch wenn Raum für eine Fortsetzung bliebe. Doch ich möchte fast schon behaupten, dass ich mir keine Fortsetzung wünsche, da so wie die Dinge sich auflösten, genau richtig waren und der Leser sich die Zukunft von Nicki, Canon und Tallis noch ausmalen konnte.

"Vertraust du mir?"
"Ha? Nein!"