Rezension

Naiv, unlogisch, amateurhafte Sprache - das war nichts.

Lumera Expedition -

Lumera Expedition
von Jona Sheffield

Bewertet mit 1 Sternen

Vorab drei Infos, um diese Rezension einordnen zu können: 1. Ich habe das Buch komplett gelesen 2. Ich lese viel Science-Fiction 3. Ich habe mich von den vielen positiven Rezensionen verleiten lassen und habe die kritischen nicht vorher gelesen (bitte tut es!).

Das vorhandene Buch ist ein Erstlingswerk, insofern könnte argumentiert werden, dass der Autorin noch gewisse Schreib-Qualitäten fehlen. Weiterhin wird das Buch als Science-Fiction gepriesen, womit es jedoch, außer einem Flug im Weltraum und ein paar dahingeworfene Entwicklungen in der nahen Zukunft (wie die stattfinden? Ist doch SF, irgendwie von alleine halt…), kaum etwas zu tun hat. 

Die Hauptschwäche jedoch, und damit steht oder fällt ein Buch, ist die Sprache der Autorin, die nicht mal Jugendbuch-Niveau hat (auch davon lese ich recht viel). Die Dialoge sind z.T. billiger als in einem 80er Action-Film, die Figuren bleiben – selbst der Hauptcharakter – blass und unsympathisch. Plötzlich / Endlich – seitenweise beginnen gleich vier Absätze mit diesen Wörtern. Die Sprache ist einfach amateurhaft und naiv.

Hier ein Bsp. für die Naivität der Sprache und gleichzeitig logische Lücken (Achtung - Spoiler): Nachdem die Überlebenden einen jahrhundertelangen Flug hinter sich haben und auf einem Exoplaneten gelandet sind, treffen sie dort auf eine andere Lebensform. Die Autorin schreibt dazu: „So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen!“ – Ja wie denn auch? Es geht weiter: die Gruppe betritt eine riesige Höhle; statt sie zu umschreiben und die Eindrücke der Figuren darzustellen (á la „endlos, das andere Ende verschwand im Nebel/Wolken etc.), kommt der Satz: die Höhle war einen Kilometer lang (nicht ca. oder etwa, sondern exakt) – diese Information passt einfach nicht, da die Figur es nicht abschätzen kann.

Wie das Buch dennoch so viele positive Bewertungen bekommen hat, bleibt mir schleierhaft, ich tippe auf ein gelungenes Marketing. Wer gute SF von deutschen Autoren lesen möchte: Peterson, Tree oder Morris.