Rezension

Naive, zickige Mitt-Dreißigerin auf Liebessuche

Liebe kann man nicht googeln - Julia K. Stein

Liebe kann man nicht googeln
von Julia K. Stein

Bewertet mit 1.5 Sternen

Das rosa Cover und der Titel haben für mich auf ein amüsantes-romantisches Buch schließen lassen - leider wurde ich in der Hinsicht enttäuscht.

Der Debütroman von Julia Stein hat gute Ideen, die leider nicht so gut umgesetzt wurden. Der Blog von der Protagonistin Lena würde so in echt nicht funktionieren - aber das ist ja auch für eine Romanidee. An sich wäre der Blog durchaus interessant - aber ich fand, dass das Medium einfach nicht gut genug genutzt wurde. Lena schreibt da wie eine Art Tagebuch, kaum Austausch, kaum anderes.

Die Protagonistin ist 33 Jahre alt und leider sehr naiv und zickig. Den Anfang des Buches fand ich noch witzig, aber irgendwie war es von den Witzen her immer dasselbe. Der Humor blieb dabei für mich persönlich auf der Strecke. Auch Lenas Entwicklung war sehr hölzern - knapp 400 Seiten gar nichts und dann auf den letzten 10 Seiten kommt etwas Einsicht? Puh.

Die Chemie zwischen Lena und Björn hat für mich einfach nicht gestimmt. Abgesehen davon, dass die beiden sich ständig anzicken und anlügen kam einfach keine Romantik rüber. Ich bin nicht weggeschmolzen bei Björns Auftritten wie Lena und ich konnte die Gefühle der beiden nicht nachvollziehen.

Die Idee an sich ist ja nicht neu: 2 unterschiedliche Charaktere, die sich gerne streiten, verlieben sich, mpssen Schwierigkeiten überwinden usw. Das würde mich gar nicht stören, wenn es schön ausgearbeitet wäre und die Gefühle auch für mich als Leser klarer werden. Aber da das nicht passierte, wirkt es eher wie eine einfallslose Idee, die versucht wurde auf die neueren Medien zu übertragen (Blog), aber wo das Potenzial einfach nicht ausgeschöpft wurde.

Für einen Zwischendurch-Roman ist das Buch sicher geeignet und es findet sicher auch Liebhaber für die chaotisch-naive Lena, aber bei mir hat es leider nicht gefunkt.