Rezension

Naja

Ancora -

Ancora
von Colin Hadler

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Sprecherin fand ich sehr angenehm, wobei ich bei einem anderen Buch unlängst das Gefühl hatte, dass sie sehr aggressiv rüber kommt, was hier jedoch gar nicht der Fall war. Auch der Schreibstil war angenehm zu lesen. Und jetzt kommt das große ABER. Die Idee der Geschichte fand ich grandios, aber ehrlich gesagt, fand ich die Umsetzung selbst eher mäßig spannend. Anfangs war ich auf jeden Fall neugierig, aber mit der Zeit flachte die Spannung ab obwohl mehr als genug passierte. Sicher war es interessant was Romy dort erlebte und wie sich alles entwickelte, aber ich war in der Tat neugieriger auf die Hintergründe als auf das eigentliche Geschehen. Irgendwie fehlte mir die Struktur. Es passierte etwas, das wurde kurz aufgegriffen und dann ging es mit dem nächsten weiter. Ein bisschen wie das Abarbeiten einer To-Do Liste und nicht dem Erleben eines mysteriösen Abenteuers.

Sehr schade fand ich, dass die Charaktere mitunter etwas blass blieben. Anfangs hatte ich wirklich das Gefühl ganz in der Geschichte abzutauchen, aber irgendwann ging das komplett verloren. Aurel und Romy, die hatten eine Beziehung, oder auch nicht, man weiß es nicht genau. Dinge, die Romy am Ende über Jannis sagt, kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen, weil sie entweder so unscheinbar im Buch vermittelt wurden, dass das bei mir nicht ankam. Selbst diese subtile Beziehung, die Romy scheinbar zu einem Mädchen aus dem Dorf aufbaut, verschwindet mit der Zeit zwischen den Zeilen um am Ende noch einen Gastauftritt zu bekommen. Die Geschichte und alles drum herum hätte aus meiner Sicht unglaublich viel Potential, aber leider wurde es nicht richtig ausgeschöpft. Das Ende hat einen gewissen Tiefgang, des ich irgendwie gut fand, aber im Verhältnis zum Rest auch einfach super unpassend. Zudem war es das Drama der andere 300 Seiten nicht unbedingt wert.

Fazit:

Irgendwie war die Idee ja gut, aber leider konnte mich die Umsetzung nicht wirklich abholen.