Rezension

Narben nicht nur auf der Seele...

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich - Melanie Moreland

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
von Melanie Moreland

Bewertet mit 4.5 Sternen

Diese Liebesgeschichte wird aus den Perspektiven von Megan und Zach erzählt.
Megan ist Schriftstellerin - bzw. wäre es gerne - doch ihr Manuskript, das ihr den Durchbruch ermöglichen sollte, wurde von ihrem Ex-Arbeitgeber und nun auch Ex-Freund gestohlen. Wütend, frustriert und zutiefst verletzt flieht sie vor der Situation und nimmt sich eine Auszeit in dem Ferienhaus ihrer Freunde. In dessen Abgeschiedenheit gibt es nur ein weiteres bewohntes Haus, und dessen Bewohner freut sich gar nicht über die Störung seines Alltags, die Megan bedeutet. Zach möchte nur seine Ruhe, und dafür hat er gute Gründe. Doch durch ein paar Zufälle und Megans tollpatschiger Ader hat er schließlich keine andere Wahl, als sie in sein Leben zu lassen.

Megan mochte ich sehr gern, obwohl ich sie teilweise etwas aufdringlich gegenüber Zach fand. Andererseits war dies wahrscheinlich die einzige und richtige Art, um ihn aus seinem Mäuseloch zu locken. Megan ist sehr umgänglich und kontaktfreudig, mitfühlend, und manchmal vielleicht etwas zu nachsichtig zu ihren Mitmenschen.
Zach ist am Anfang ein einziges großes Rätsel für mich gewesen. Er ist abweisend, sogar unfreundlich und absichtlich gemein zu anderen Menschen, um diese auf Abstand zu halten. Dennoch kann er manchmal nicht verstecken, dass er ein gutes Herz hat und sich insbesondere um Megan sorgt. Seine Lebensgeschichte hat mich sehr bewegt und machte sein Verhalten für mich im Nachhinein vollkommen plausibel.

Insbesondere hatte mich an dieser Geschichte gereizt, dass Zach Narben auf seiner Haut trägt und somit nicht dem typischen Schönheitsideal entspricht. Diese Problematik wurde meiner Meinung nach sehr gut und ausführlich in der Geschichte thematisiert und auch sehr realisitisch dargestellt; weder zu sehr beschönt, noch zu sehr dramatisiert. Mir hat sehr gefallen, wie feinfühlig Megan mit Zach in Bezug auf seine Narben umgegangen ist und wie man bei Zach eine Entwicklung bemerken konnte.

Leider nicht ganz überzeugen konnte mich das Ende. Hier gab es gleich zwei Entwicklungen, die ich nicht gebraucht hätte, um das Gefühl eines gelungenen, runden Endes zu haben und die ich in einem Fall auch als unrealistisch empfand. Der Epilog, ein wenig länger ausgeschmückt, hätte mir vollkommen gereicht.

Fazit:
Eine sehr empfehlenswerte, spannende und bewegende Liebesgeschichte, die das Thema äußerliche Narben sehr feinfühlig behandelt. 4,5 Sterne von mir.