Rezension

Narbensohn

Narbensohn - Mika D. Mon

Narbensohn
von Mika D. Mon

Kritik zur Geschichte des Buches: Der Mut einen romantischen Thriller zu schreiben finde ich gut. Auch die Idee dahinter, dass eine angehende Autorin einen Menschen aus dem Gefängnis interviewt hat für mich etwas Spannendes. Sich das alleine zu trauen finde ich großartig! Ich fand es zudem sehr gut, sich dem Thema Kindesmissbrauch anzunehmen, denn das ist einfach ein Thema was uns alle etwas angeht. Manches Mal passiert es in unmittelbarer Nähe und die Gesellschaft schaut weg, nimmt es nicht wahr, hält ihren Mund verschlossen oder aber die Betroffenen haben Angst sich Hilfe zu holen. Aus Scham ausgegrenzt und ausgelacht zu werden. Auch das die Autorinnen darüber geschrieben haben, dass in jedem Menschen etwas Gutes stecken kann und seine Lebensgeschichte ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist fand ich äußerst gut, denn ich glaube auch das wir nicht von Grund auf böse sind, sondern zu dem gemacht werden, wer wir dann letzendlich sind. Erziehung, Gesellschaft, Erfahrungen.

Kritik zu den Protagonisten: Die Protagonisten fand ich alle wirklich gut in ,,Form“ gebracht. Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich sehr gut und ich konnte mich in vielen Situationen in sie hineinfühlen. Deren Lebensgeschichten, vor allem die von Liam und Anna haben mich mitgerissen und gleichzeitig sehr traurig gestimmt, denn das was mit ihnen passiert ist, passiert so manchen Kindern in unmittelbarer Nähe auch.  Es ist so ein ernstes und aktuell-brisantes Thema. Sie waren nicht oberflächlich dargestellt worden, sondern hatte alle eine gewisse Tiefe, auch im Laufe des Buches entwickelt.

Helena die angehende Autorin fand ich von Anfang an auf ihre Art und Weise liebenswürdig, schon etwas naiv und am am Anfang auch etwas zerstreut aber das hat sie einfach menschlich gemacht. Ich fand sie daher nicht durch ihre Naivität nervig oder durch ihre Art wie sie sich in manchen Situationen gab. Ihre Ausarbeitung fand ich daher sehr gut. Es gab anfangs aber etwas was mich leicht gestört hat und das war der Umgang mit Liam. In den Situationen mit ihm, hätte ich mit Sicherheit einige Male anders reagiert und nicht ausgelassen und fröhlich. Vielleicht hat sie das in gewisser Weise überspielt aber das glaube ich nicht. Ihre Naivität ließ sie eben das Gute in Liam sehen, was nicht umittelbar schlecht ist, auch wenn ich am Anfang dachte, dass sie wirklich am Stockholm-Syndrom leidet. Ob das nun gut war oder nicht, müsst ihr natürlich alleine herausfinden. Im Großen und Ganzen war sie aber eine tolle Protagonistin, die ich gerne durch diese Geschichte begleitet habe.

Der Vater und der Bruder von Helena fand ich beide sehr gut, tiefgründig und gut ausgearbeitet. Hoffe aber von ihrem Bruder Florian noch mehr zu erfahren.

Liam hat mir von Anfang an eigentlich gleich zugesagt, auch wenn seine Art so manches Mal zum Davonlaufen war. Warum er aber so ist, wie er ist, wird in der Geschichte natürlich aufgedeckt, sodass ich ihn immer und immer besser verstehen und mit ihm mitfühlen konnte. Ich würde ganz salopp sagen, dass er ein armes Würstchen ist, welches sich in der Geschichte aber sehr macht, verändert und das nur durch eines: Liebe. Da können wir mal sehen, was Liebe alles schaffen kann.

Caleb hat mich gleich an einen früheren Bekannten erinnert, der auch gut mit Computern und dem World Wibe Web zurecht kam, auch wenn er kein Hacker war aber seine Art war so gleich mit ihm, dass ich ihn sehr in mein Herz geschlossen habe und hoffe, dass er noch einmal auftaucht. Ein absolut cooler Kerl!

Anna fand ich einfach nur ganz wunderbar und ihre liebe Art hat mir total zugesagt. Ich konnte mich in sie hineinfühlen und habe ihre Stärke so wahnsinnig bewundert. Ihr ist so etwas Schlimmes widerfahren und sie lebt ihr Leben mit ihrem Lächeln einfach weiter. Ich empfand sie als total spannende und einzigartige Protagonistin.

Daniel fand ich schon am Anfang sehr sympathisch und alleine das er sich so gut mit Helena verstand, ihr immer zur Seite stand war absolut toll. Ich hoffe im zweiten Band noch mehr von ihm lesen zu dürfen und vielleicht noch mehr über ihn und sein Leben zu erfahren.

Markus und Balthasar waren so präzise dargestellt und lebhaft, dass ich manchmal dachte, dass das hier gerade wirklich passiert ist. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen, wie die beiden sind. Wie kalt, wie unnahbar, unberechenbar und zerstörerisch. Besser hätte man die beiden nicht ausarbeiten können.

Kritik zur Umsetzung des Buches und dem Schreibstil: Die Umsetzung des Buches war grandios. Auch wenn ich auf den ersten Seiten dachte, dass es nichts für mich ist, so haben die Autorinnen es mit ihrer Geschichte geschafft, mich dennoch in ihren Bann zu ziehen. Die Lebensgeschichten, dass Thema im Allgemeinen, die grandiose Tiefe des Buches und vor allem die Spannung, die Überraschungen und der Verlauf waren für mich einzigartig und absolut toll.

Der Schreibstil war klasse und es ließ sich ohne Probleme lesen.

Kritik zum Cover des Buches: Habt ihr da noch Worte? Ich keine. Atemberaubend.