Rezension

Nebensächlichkeiten stehen leider zu sehr im Vordergrund, ansonsten schöne Geschichte

Wir sehen uns gestern -

Wir sehen uns gestern
von Emma Straub

Bewertet mit 3 Sternen

BUCHTITEL: Wir sehen uns gestern
AUTORIN: Emma Straub
VERLAG: Limes
ISBN: 9783809027607
SEITENZAHL PRINT: 368

KLAPPENTEXT:
Was würdest du tun, wenn du alles in deinem Leben noch einmal neu entscheiden könntest?

Morgen wird sie 40, und eigentlich ist Alice mit ihrem Leben recht zufrieden. Sie mag ihren Job, auch wenn es nicht ganz der ist, von dem sie geträumt hat, sie mag ihr kuschliges Apartment, sie kann seit Kindertagen auf ihre wunderbare beste Freundin zählen ... selbst ihr Beziehungsstatus ist ganz okay. Doch ihr Vater Leonard ist todkrank, und Alice fragt sich, ob das wirklich schon alles für sein Leben gewesen sein soll.
Als Alice am nächsten Morgen aufwacht, ist plötzlich alles anders. Es ist 1996, und Alice ist nicht etwa 40, sondern 16. Sie hat eine Menge zu verarbeiten, aber der größte Schock von allen ist ihr Dad: so lebenslustig, jung und charmant hat sie ihn noch nie erlebt. Ist ihre unverhoffte Reise in die Vergangenheit etwa die Chance, seine und ihre Zukunft völlig auf den Kopf zu stellen? Nur wie entscheidet sie dann, was für sie beide wirklich zählt?

Typisch Emma Straub: Geschickt verbindet sie 90er-Jahre-Nostalgie mit berührenden Momenten zwischen Vater und Tochter. Perfekte Lektüre für die kluge Frau!

MEINE MEINUNG:
Der Klappentext vom Buch hat mir wahnsinnig gut gefallen, so dass ich mich dann auch sehr auf das Lesen gefreut habe.

Ich habe mir dabei natürlich auch die Frage gestellt: Was ist, wenn du plötzlich wieder 16 bist? Würdest du etwas ändern wollen? War dein bisheriges Leben so, wie du es dir vorgestellt hast? Wie ist es, mit dem jetzigen Wissen plötzlich wieder 16 zu sein?

Vor der ein oder anderen Frage in dieser Richtung steht Alice auch. Sie weiß, das in der Zukunft ihr Vater Leonard todkrank ist. Sie genießt die Zeit mit ihm, die sie als plötzlich 16 Jährige wieder hat. Wie ist es, wenn sie jetzt was anders macht? Geht es ihrem Vater dann vielleicht besser? Möchte sie ein anderes Leben haben?

Ich konnte beim Lesen spüren, das Alice unsicher ist mit dem, was sie macht bzw. ändern möchte.

Das Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück, auf der einen Seite fand ich die Idee der Autorin gut und es hat mich zum Nachdenken angeregt.

Leider aber wurde, meiner Meinung nach, in dem Buch zu viele Nebensächlichkeiten in den Vordergrund gerückt, sodass es teilweise leider irgendwann einfach zu viel war und den Lesefluss und die Begeisterung getrübt hat.

Zitate:
"Ein kleiner Körper schlang sich um ihre Schienbeine. Es fühlte sich an, als würde man von einem freundlichen Tintenfisch angegriffen."

"Jede Geschichte konnte eine Komödie oder eine Tragödie sein, je nachdem, wo man sie beendete. Das war der Zauber, dass man ein und dieselbe Geschichte auf unzählige Arten erzählen konnte."