Rezension

Nervenkitzel

Zimmer 19 - Marc Raabe

Zimmer 19
von Marc Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext:
" Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller.
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn."
Meine Meinung:
"Zimmer 19" ist der zweite Fall für den Ermittler Tom Babylon. Ihn und sein Team konnten wir bereits im ersten Fall "Schlüssel 17" kennenlernen. Meiner Meinung nach kann der zweite Fall auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich fand es persönlich gut, dass ich den ersten Fall bereits kannte, da mir die Protagonisten bekannt waren und ich ihre Weiterentwicklung in "Zimmer 19" verfolgen konnte. 
Ich liebe den Schreibstil von Marc Raabe! Der Autor hat einen reichen Wortschatz und diesen benutzt er auch. Es gab keine unnötigen Wiederholungen und jede Seite war spannend. Ich hatte keine Sekunde lang Langeweile und konnte das Buch nicht weglegen. Das Buch liest sich wie von alleine. Der Leser wird mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten konfrontiert, mich stören die vielen Charaktere aber nicht. Ich kann mir gut merken, wer wer ist. Bei „Schlüssel 17“ war ja auch einiges los. Ich finde es aber besser, mehrere Charaktere zu haben, da das Ganze etwas authentischer wirkt. Ich hasse Bücher, in denen es nur um zwei Personen geht.
Der Anfang des Buches hat mich total begeistert. Ein Mord vor laufender Kamera auf der Berlinale. Ein Skandal! Das bedeutet, dass der Mörder keine Angst hat und auch kein Problem damit hat, jemanden kaltblütig zu ermorden und das mit der ganzen Welt zu teilen. Entweder ist er dumm oder sehr selbstsicher. 
In diesem Buch erfahren wir mehr über Sita. Wir tauchen in ihre Vergangenheit und lernen sie besser kennen, indem wir ihre intimen Momente, Demütigungen und Ängste miterleben dürfen. Der Autor hat es seiner Protagonistin wirklich nicht leicht gemacht. Nach diesem Buch ist uns allen doch etwas mehr ans Herz gewachsen. Aber die Protagonisten lernen auch sich selbst etwas besser kennen und erfahren, dass sie mehr als nur der Job miteinander verbindet. 
Das Ende hat mich total fertig gemacht. Es bleibt eine sehr wichtige Frage offen: Was ist wirklich mit Viola geschehen? Mit den letzten Absatz lässt uns der Autor freien Lauf zum Spekulieren. Ich erwarte die Fortsetzung sehnsüchtig! 
Das Buch kann ich sehr empfehlen! Es war spannend, sehr gut geschrieben und beschäftigt einen auch nach dem Ende. Für mich hat es die fünf Sterne verdient! Ein großes Lob an Raabe. :)