Rezension

Nervenkitzel bis zur letzten Seite!

Anonym - Ursula Poznanski, Arno Strobel

Anonym
von Ursula Poznanski Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: „Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du hasst deinen Chef? So sehr, dass du ihm den Tod wünschst? Dann setze ihn auf die Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche erfüllt... Als der Hamburger Kriminalkommissar Daniel Buchholz zu einem Tatort auf einem verlassenen Fabriksgelände gerufen wird, findet er dort nicht nur eine entsetzlich zugerichtete Leiche, sondern trifft auch auf eine neue Kollegin: Nina Salomon. Die beiden geraten sofort aneinander, denn der überkorrekte Buchholz zuckt schon beim Anblick eines ungebügelten Kragens zusammen – Salomon dagegen nimmt es mit Konventionen aller Art nicht so genau. Dafür verfügt sie über einen sicheren Instinkt und kommt sehr schnell einem Internetforum auf die Spur, das seinen Mitgliedern ein Spiel besonderer Art bietet: Sie dürfen Menschen, denen sie den Tod wünschen, auf eine Liste setzen, und die Forenuser stimmen dann über den 'Gewinner' ab. Der Tote auf dem Fabriksgelände war der erste, der gewählt wurde, und die nächste Spielrunde läuft bereits. Doch alle Versuche der Polizei, den Betreiber zu lokalisieren oder das Forum vom Netz zu nehmen, schlagen fehl, denn die Seite befindet sich im sogenannten Darknet, wo kaum Regeln gelten – bis auf eine: Anonymität...“

Mit „Anonym“ ist den Autoren Ursula Poznanski und Arne Strobel ein Thriller gelungen, den man über einen Prolog und 52 Kapitel auf insgesamt 378 Seiten kaum mehr aus der Hand legen mag!

Ich muss gestehen, ich bin ein bisschen holprig in dieses Buch gestartet. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was ich schon grundsätzlich nicht so gerne mag. Hier wechselt die Perspektive dann aber auch noch zwischen den beiden Ermittlern Nina und Daniel. Das hat mich gerade zu Beginn ein wenig irritiert und den Lesefluss schon deutlich gestört. Hinzu kam auch noch der Umstand, dass mir beide Ermittler von Beginn an nicht sehr sympathisch waren, was sich auch im Verlauf der Geschichte nicht großartig änderte. Mit Daniel konnte ich mich schließlich noch einigermaßen anfreunden, Ninas Art fand ich dagegen stellenweise sogar schon ein bisschen nervig. Trotz dieser Kritikpunkte hat mir das Buch insgesamt jedoch ziemlich gut gefallen, denn es spricht definitiv für die Geschichte, wenn die Handlung es aller charakterlichen und stilistischen Unbequemlichkeiten zum Trotze schafft, mich als Leser voll und ganz an das Geschehen zu fesseln – und genau so ging es mir hier. Die Idee der Handlung fand ich schon super spannend und die Umsetzung hat mich da alles andere als enttäuscht. Ich war schnell von der Handlung gepackt und wollte unbedingt erfahren, welches Ende die Geschichte nehmen wird, so dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte! Insofern konnte mich dieser Thriller trotz kleiner Punkte, die meinen persönlichen Geschmack einfach nicht getroffen haben, rundum gut unterhalten.

Fazit: eine packende und spannende Handlung wiegt die gewöhnungsbedürftige Erzählweise und etwas unsympathischen Ermittler allemal auf!