Rezension

Nervige Achterbahnfahrt

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. - Camilla Läckberg

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem.
von Camilla Läckberg

 Eine Frau, charakterstark in der Kindheit, wird in der Beziehung zu einem Mann devot, schwach und unsicher, um dann wiederum, nach der Beziehung, rücksichtslos und rachesüchtig über Leichen zu gehen. Was für Wandlungen. Nicht, dass ich sie nicht für möglich halten würde, aber in Zusammenhang mit der Story, kommen mir diese charakterlichen und emotionalen Achterbahnfahrten völlig widersinnig vor. 
Das, was der Klappentext inhaltlich beschreibt, kommt größtenteils erst auf den letzten Seiten vor. Bis dahin muss man sich durch einen Inhalt lesen, der bisweilen äußerst abwegige Handlungen der Protagonistin und der Nebenfiguren bereit hält. 
Es ist nicht nachvollziehbar, wieso sie (die Hauptfigur) es schafft, die Polizei mehrfach an der Nase herumzuführen. Keine ihrer Taten wird hinterfragt. Es gibt keine Verdächtigungen. Auch als sie internes Wissen an die Presse weitergibt, wird sie nicht verdächtigt. Sie kann machen, was ihr beliebt, um ihren Rachefeldzug zum Erfolg zu führen. Selbst der Zufall, zum Beispiel in Gestalt einer älteren Frau, die passenderweise ein sehr ähnliches Schicksal vorweisen kann, wird aus der Schriftstellerfeder hervorgeholt. 
Es gibt Ungereimtheiten, bzw wenig logische Verhaltensmuster: Die Mutter-Kind-Beziehung nach der Trennung ist eine davon.
Oder, dass ein Handy leise gestellt wird, damit der Besitzer nicht gestört wird, um dann Nachrichten laut abzuspielen, um sie aufnehmen zu können. Sorry, aber spätestens da hatte mich die Autorin verloren. 

Das Ende war absehbar. 
Auch hier hatte die Hauptfigur wieder leichtes Spiel beim schnellen Lösen all ihrer Konflikte. 

Ein allzu klischeehafter Roman, dessen Figuren überwiegend fad geblieben sind.
Einzig die Erzählperspektive war etwas ungewöhnlich: Das Vergangene wird in der ersten Person erzählt, das aktuelle Geschehen in der dritten. Reizvoll.

Da die Vergabe von  drei Sternen bedeutet, es handele sich um ein gutes Buch, vergebe ich nur zwei. Von gut ist dieser Roman meiner Meinung nach ein gutes Stück entfernt.