Rezension

Nervige Dreiecksgeschichte und unreife Charaktere

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde - Isabell May

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
von Isabell May

Bewertet mit 2 Sternen

Die verträumte Lelani wächst in einem Dorf im Königreich Vael auf. Schon immer spürt sie eine starke Verbindung zu den fünf magischen Monden, die nachts über ihr erstrahlen. Als sich an ihrem 18. Geburtstag das Amulett öffnet, das ihre Eltern ihr hinterlassen haben, steht Lelanis Welt auf einmal Kopf. Zusammen mit ihrem besten Freund Haze macht sie sich auf die Reise, ihre wahre Bestimmung zu erfüllen - und gerät in einen Strudel aus Gefühlen, Selbstfindung und dunkler Magie …

Das Cover des Buches ist ganz nach meinem Geschmack. Schlicht gehalten und doch sehr schön. Darauf zu sehen ist ein Mädchen in der Rücken sucht. Sie trägt ein schwarzes Gewand mit Kapuze. Es sieht aus, als würde sie auf einer Lichtung stehen, die vom Vollmond beschienen ist. Vom Mond herab fällt Glitzer und ich vermute, dass er die Magie darstellen soll. Gehalten ist das Cover, abgesehen vom Mond und dem Glitzer, in dunklen Farben, dunkles blau, schwarz. 

Bei "Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde" handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe. Wie viele Teile diese insgesamt umfassen wird, ist mir nicht bekannt. Band 2 erscheint bereits im Dezember 2020.

Für mich ist Shadow Tales das zweite Buch das ich von der Autorin lese. Ihr Schreibstil gefällt mir gut, er ist sehr flüssig zu lesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, man lernt die Protagonistin Lelani und auch ihren besten Freund Haze kennen und der Prolog hat neugierig gemacht. Geschrieben ist die Geschichte sowohl aus der Sicht von Lelani, als auch immer wieder aus der Sicht der High Lady. 

Leider hat sich aber meine anfängliche Neugierde nicht halten können. Und hier kommen meine Gründe dafür:

Zunächst einmal hat die Geschichte Längen. Und zwar ganz schön viele. Es passiert einfach viel zu wenig. Die Charaktere sind alle ziemlich blass geblieben. Die Autorin hat es nicht geschafft, wirklich Tiefe zu verleihen. Von der Protagonistin war ich sehr schnell genervt. Ihr ewiges hin und her, ihre kopflosen Entscheidungen, mal naiv, dann wieder die Erwähnung, dass sie nicht naiv ist, dabei war sie es absolut. Und nur, weil sie in einem abgeschiedenen Dorf aufgewachsen ist, rechtfertigt das nicht alles. 

Es gab für mich keine wirklichen Überraschungen in der Geschichte, es war alles sehr vorhersehbar. Die Dreiecksgeschichte fand ich auch eher nervig als alles andere. Gefühle die da angeblich sein sollten, kamen bei mir gar nicht an. Zudem waren alle drei für mich in ihrem Verhalten absolut unreif. 

Des öfteren habe ich leider auch die Logik vermisst. Haze ist verletzt, kann kaum die Treppen hoch gehen, dann aber ohne Anzeichen der Verletzung erst mal kämpfen? Das kann man nicht mal mit einem riesigen Adrenalinschub erklären. Und die Reaktion auf Kyran gegen Ende hin war auch alles andere als logisch. 

Total schade war für mich auch, dass die Autorin es nicht geschafft hat, dass ich mir die Welt wirklich vorstellen kann. Immer wieder habe ich es versucht, aber es kamen einfach keine Bilder. Doch davon lebt für mich eine Fantasy Geschichte einfach. Die Beschreibungen waren zu oberflächlich, dabei hätte die Welt so viel Potential geboten.

Alles in allem war ich enttäuscht. Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut, aber bin einfach weder mit der Geschichte, noch mit den Charakteren warm geworden. Daher kann ich keine Leseempfehlung aussprechen. Von mir gibt es 2 Sterne, weil mir die Idee gefallen hat und ich zumindest über die Pixie und den Maulesel schmunzeln musste. Die Reihe werde ich nicht weiter verfolgen.