Rezension

nervtötende Protagnonistin

Winterzauberküsse - Sue Moorcroft

Winterzauberküsse
von Sue Moorcroft

Bewertet mit 1 Sternen

Heat sagt "Der perfekte Weihnachtsroman für alle Romantiksuchenden!" Entweder meinen wir verschiedenen Bücher oder das Marketing wurde gut bezahlt.

Manchmal und gerade wenn es kurz vor Weihnachten draussen aussieht wie im November, suche ich nach einer Weihnachtsschmonzette - zuckersüss, mit viel Weihnachtsstimmung und vor allem Schnee. Hier hat mich das Cover und der Klappentext komplett in die Irre geführt...

"Hutmacherin Ava trifft Sam auf einer hippen Londoner Vorweihnachtsparty. Er hat einen Auftrag für sie: ein Hut als Geschenk für seine schwerkranke Mutter Wendy – vielleicht wird es ihr letztes Weihnachten sein. Als Wendy in Avas Studio kommt, glaubt sie voller Freude, Sam sei mit Ava zusammen. Sam bittet Ava, diesen Irrtum nicht aufzuklären, sondern so zu tun, als wären sie ein Paar – nur für die Vorweihnachtszeit…"

Meine Erwartung: prickelnde Erotik, ein bisschen Herzschmerz wegen der kranken Mutter und Weihnachtsstimmung mit Schnee.
Was habe ich bekommen... ein völlig problembeladenen Hutmacherin, die Wert darauf legt Modistin zu sein - als wenn das nicht dasselbe wäre. Die einen alkoholkranken und stalkenden Ex-Freund hat und sich während des kompletten Buches Sorgen um Geld und um Geld und um Geld macht - boah gähn...

Generell wirkt das ganze Buch wie aus der Ferne betrachtet - die Protagonisten erreichen mich gar nicht, einzig die Familie von Sam (krebskranke Mutter und hilfreiche Tante) hat menschliche Züge und vermag es mir Empfindungen zu entlocken.
Generell wirkt alles sehr hölzern. Die Beschreibung von Weihnachten beschränkt sich auf die Daten zu Beginn eines jeden Kapitels und die Erwähnung der Weihnachtsbeleuchtung. Das Ganze hätte zu jeder Zeit spielen können. Die Erwähnung von London im Klappentext hätte mir sagen sollen, dass es keinen Schnee gibt - aber das Cover war wirklich gut.

Je mehr ich schreibe und darüber nachdenke, umso mehr ärgere ich mich über die verschwendete Lesezeit. Mit erotischen Beschreibungen tut sich die Autorin ebenso schwer wie mit der Beschreibung der Hüte oder der Landschaft.
Ich werde jetzt meine Sternebewertung noch weiter nach unten korrigieren, denn über den ganzen Facebook-Irrsinn und den stalkenden Ex habe ich noch gar nichts geschrieben...

Fazit: Für einen Weihnachts/Winterroman zuwenig Schnee und Stimmung, für eine Schmozette zu wenig Romantik und Sex. Problembelastete, nervtötende Menschen gibt es im wahren Leben genug - dafür brauche ich keinen solchen Roman.
Finger weg!