Rezension

Nett, aber das Besondere fehlt

Under Your Skin. Halt mich fest - Scarlett Cole

Under Your Skin. Halt mich fest
von Scarlett Cole

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Geschichte klingt zunächst interessant: Harper leidet unter den ihr zugefügten seelischen und körperlichen Narben ihres Exfreundes. Ihr Rücken ziert seine persönliche Widmung: Du gehörst mir. Zu lange schon ist sie auf der Flucht, fühlt sich nirgends sicher und in ihrem Körper erst recht nicht wohl. Die Verzweiflung führt sie in das Tattoostudio Second Circle, die auf Cover Ups spezialisiert sind. Trent will ihr helfen und zaubert in nachfolgenden Sitzungen ein wunderschönes Tattoo. Und auch zwischen den beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche Beziehung, die sie vergessen lässt. Wäre da nicht noch der Ex...

Ich wurde mit der gesamten Story einfach nicht warm, die so vorhersehbar wie die Figuren selbst ist. Alle sehen natürlich super gut aus, Trent ist der typische Anti-Langzeitbeziehungstyp, da er in der Vergangenheit zu oft enttäuscht und verletzt wurde (kann man sich bei ihm irgendwie nicht vorstellen). Doch dann kommt Harper, die er von Anfang an umwerfend findet und für die er seine ablehnende Haltung über Bord wirft. Harper ist schüchtern und zuckt vor jeder Berührung zusammen, was angesichts ihrer Vergangenheit nur allzu verständlich ist. Diesbezüglich hat die Autorin Harpers Gefühle wirklich sehr authentisch beschrieben, sodass der Leser einen Einblick in ihre gepeinigte Seelenwelt erhält und sich sogleich Mitleid, aber auch Bewunderung für diese nicht gebrochene Frau entwickelt. Für meinen Geschmack ging es mir dann aber zu schnell mit den beiden. Natürlich kann man das Buch nicht endlos in die Länge ziehen, aber das Tempo, in welchem Harper Vertrauen aufbaute, wirkte unglaubwürdig. Allein das Cover verrät worauf der Fokus gelegt wird, weshalb es eigentlich nicht verwundern sollte. Ich hätte es mir dennoch dezenter gewünscht. Der Schreibstil war mir, fern der beschriebenen Emotionen, zu lapidar, wozu auch die Unterhaltungen der einzelnen Figuren beitrugen: Zu jugendlich und eine extreme Anhäufung an Koseworten. Richtige Spannung wird erst auf den letzten Seiten aufgebaut, als Harpes Ex seinen Auftritt hat, welche jedoch zu schnell im Keim erstickt wird. Auf einmal überstürzen sich die Ereignisse, die zuvor nur vor sich hin plätscherten - und dann ist es auch schon vorbei.

Fazit: Nett, aber das Besondere fehlt.