Rezension

Nett, aber überhaupt nicht überzeugen.

Was will ich und wenn ja, wie viele? - Felicitas Pommerening

Was will ich und wenn ja, wie viele?
von Felicitas Pommerening

Meine Meinung

Ich muss sagen, dieses Buch plätschert vor sich hin und das meine ich dieses Mal nicht unbedingt im positiven Sinne. Irgendwie liest man das Buch zwar, aber auch wenn es als Entscheidungsroman bezeichnet wird, habe ich den Sinn dahinter einfach nicht verstanden. Da sind vier Frauen, von denen man als Leser Einblick in drei davon erhält. Diese Drei erzählen abwechselnd von ihrem Leben und ich muss sagen, dass ich vom Stil her keinerlei Unterschied erkannt habe. Es klang einfach jedes Mal gleich, egal welche der drei Ich-Erzählerinnen am Zuge war. Das ist etwas, was ich wirklich kritisieren möchte, weil es für mich unabdinglich ist, dass diese drei Damen sich auch stilistisch unterscheiden müssten. Wer von uns spricht oder denkt sprachlich gesehen denn schon genauso wie jemand anderer? Und genau das ist bei dieser Art von Roman etwas, das wichtig wäre. Inhaltlich gibt es Unterschiede, die Damen haben durchaus sehr verschiedene Ansichten, das Optimale wäre jedoch auch die sprachliche Herausarbeitung dieser Unterschiede. Das ist leider nicht gelungen.

Das Inhaltliche ist da eine ganz andere Sache: Während ich dieses Stilistische als objektive Kritik sehe, da es einfach eine logische Tatsache ist, spricht mich der Inhalt auch auf der subjektiven Ebene einfach nicht an. Bei drei unterschiedlichen Damen sollte mich doch zumindest eine etwas ansprechen, aber ich kann ihre Gedanken und Gefühle nicht nachvollziehen. Kinder, Arbeit, Hochzeit. Das sind die drei zentralen Themen, die immer wieder durchgekaut werden und anfangs ja noch ganz interessant zu lesen war, aber irgendwann ging es mir doch etwas auf die Nerven. Und gegen Ende dann noch mehr.

Dazu kommen dann noch die steifen Protagonistinnen, die einfach zu einfach gestaltet waren. Alles war hier einfach: das Fühlen, das Denken, der Stil, die Ausarbeitung. Ach, es gab einfach irgendwie keinen Punkt, bei dem ich mich richtig mit den Figuren oder ihrem Denken verbunden gefühlt hätte. Ich konnte mich nicht einfühlen und um ehrlich zu sein... Sympathie kam jetzt auch nicht unbedingt auf.

Und das Ganze gipfelt dann in dem Ende: Ich habe mich ja schon eine Weile gefragt, was denn nun eigentlich das Ziel dieses Romanes ist und nachdem ich den letzten Satz gelesen hatte, waren immer noch Fragezeichen da. Das waren die großen Entscheidungen? Das war der Grund für diesen Roman? Es lief alles einfach so nebenbei ab und gipfelte einfach nicht in diesem Höhepunkt, den ich mir noch erhofft hätte. Doch auch das Ende blieb auf dem ziemlich seichten Niveau der gesamten Geschichte.

Fazit

Anfangs war das Buch ja ganz nett, aber mehr war da einfach nicht. Stilistisch konnte es mich nicht überzeugen, die Protagonistinnen boten keine Identifikationsmöglichkeit und dann kam das Ende, das so flach war und keinerlei Höhepunkt besaß. Nee, definitiv nicht mein Buch.