Rezension

Nett für den ersten Überblick

Heilkräuter für naturnahe Gärten - Andrea Thek

Heilkräuter für naturnahe Gärten
von Andrea Thek

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Heilkräuter für naturnahe Gärten" von Andrea Thek beschäftigt sich mit der Heilkraft und Vielfalt von Pflanzen. Dabei finden sowohl "typische" Gartenpflanzen, als auch Sträucher und Wildkräuter Erwähnung.
Das Buch beginnt mit einem Überblick über die Geschichte von Heilpflanzen, dann folgen Tipps zum Anbau von Kräutern im eigenen Garten und zum Schluss ein Überblick über die bekanntesten Heilpflanzen mit Informationen zur Nutzung.

Pflanzenbestimmung ist ein Thema, welches mir schon einige Zeit viel Spaß bereitet. Allerdings nutze ich bisher die gesammelten Pflanzen nicht für mich, sondern für meine Tiere, Kaninchen und Pferde, um sie so naturnah wie möglich zu ernähren.
Dieses Buch bekam ich geschenkt, gekauft hätte ich es mir wohl aber eher nicht.

Die ersten beiden Kapitel habe ich nur überflogen. Dass Pflanzen schon seit Jahrtausenden von den Menschen zur Heilung von Krankheiten genutzt werden, war mir bereits bekannt und Interesse an der Biografie berühmter Botaniker habe ich auch eher nicht.
Trotzdem nettes Hintergrundwissen.
Da ich keinen besonders grünen Daumen habe, war auch das Kapitel zum Anlegen eines Kräutergartens nicht unbedingt meins, allerdings finde ich die Fotos zu den verschiedenen Anbauarten sehr schön anzuschauen. Besonders die Kräuterspirale sieht sehr hübsch und praktisch aus.

Viel interessanter waren für mich die Kapitel zu den Pflanzen. Begonnen wird mit interessanten Infos zur Ernte und Trocknung der Pflanzen. Dass sich der Nährstoffgehalt im Laufe eines Tages in einer Pflanze teilweise sehr stark ändert, war mir noch nicht bewusst, werde ich in Zukunft aber versuchen zu beachten.

Etwas enttäuschend waren allerdings die Pflanzenportraits an sich. Rund 30 Pflanzen finden sich in dem dünnen Büchlein und davon sind nur relativ wenige unbekanntere. Pro Pflanze wird etwa eine Seite gefüllt, mit einer kurzen Beschreibung, sowie den Verwendungsmöglichkeiten.
Die Beschreibungen + Fotos finde ich leider zur Bestimmung der Pflanzen größtenteils ungeeignet. Häufig ist auf den Fotos nur ein kleiner Ausschnitt der Pflanze und meist auch nur die Blüte zu sehen. Hier empfehle ich denjenigen, die noch wenig Erfahrung im Pflanzensammeln haben, definitiv die Nutzung eines zusätzlichen Bestimmungsbuches.

Auch wenn, soweit ich das überblicken kann, keine Pflanzen mit wirklich giftigen Doppelgängern in dem Buch enthalten sind, finde ich es nicht gut, dass das Thema Giftpflanzen auf keiner Seite aufgegriffen wird. Zumindest die giftigsten Pflanzen Europas sollten in einem Heilkräuterbuch an irgendeiner Stelle schon Erwähnung finden.
Generell wurden Verweckslungsmöglichkeiten kaum erwähnt. Bspw. ist nicht alles, was im deutschen Sonnenhut heißt, auch wirklich die angesprochene Echinacea.

Insgesamt gibt das Buch einen guten ersten Einblick in das Thema Heilpflanzen, jedoch würde ich es definitiv nicht als alleiniges Werk empfehlen, außerdem ist der Umfang der vorgestellten Pflanzen relativ gering. Es bietet sich also wohl eher an, direkt zu einem umfangreicheren Buch zu greifen, um Mehrfachkäufe zu vermeiden.