Rezension

Nett für zwischendurch.

Mit dir bin ich unendlich -

Mit dir bin ich unendlich
von Mila Summers

Bewertet mit 3 Sternen

Nach einem Zwischenfall an ihrer bisherigen Schule wurde Olivia von dieser geworfen und muss nun auf eine Öffentliche wechseln. Am liebsten würde sie sich davor drücken, nicht nur, dass sie unglaublich schüchtern ist und kaum ein Wort herausbekommt, sie stammt auch noch aus gutem Hause. Eigentlich etwas durchaus Positives, nur leider muss Olivia schon ihr Leben lang mit Vorurteilen diesbezüglich kämpfen. Ohne, dass sie jemand kennt, wird sie direkt in eine Schublade gesteckt. Die meisten denken, dass sie sich für etwas Besseres hält. Die Wahrheit könnte aber nicht ferner sein. Olivia hat nahezu kein Selbstbewusstsein, weshalb sie auch kaum spricht. Als sie an ihrem ersten Tag mit Nathan zusammenstößt und kaum eine Entschuldigung hervorbringt, steht seine Meinung über sie direkt fest. Er hält Olivia für zu überheblich, um sich bei ihm zu entschuldigen oder auch nur mit ihm zu reden. Es dauert nicht lange und schon denkt die ganze Schule ähnlich. Hinter vorgehaltener Hand tuschelt jeder über die Neue. Nur Aria, ein Mädchen, welches selbst einen Politiker zum Vater hat, bemüht sich Olivia an der Schule willkommen zu heißen. Zunächst ist Olivia etwas misstrauisch, da sie es nicht kennt, dass jemand so nett zu ihr ist. Doch schnell werden die beiden Mädchen Freundinnen. Und auch mit Nathan soll Olivia eine zweite Chance bekommen.

Character (6/10):
An sich mochte ich die Charaktere eigentlich sehr gerne. Leider ist es mir aber ein bisschen zu oberflächlich geblieben. Ich fand, dass man für Olivia zwar Mitleid empfunden hat, aber es einfach nicht so tief ging, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man sie so richtig kennengelernt hat. Als Leser ist man irgendwie sehr an der Oberfläche geblieben.
Zu Nathan habe ich eine zwiegespaltene Meinung. Wir erfahren im Buch, dass er sich für Nachhaltigkeit und die Umwelt einsetzt. Außerdem hilft er freiwillig, mehrfach die Woche, Kindern bei ihren Hausaufgaben. Das finde ich alles wirklich toll und bewundernswert. Was mich allerdings gestört hat, ist, dass er Olivia direkt in eine Schublade gesteckt hat. Und das OBWOHL er selbst im Buch von sich sagt, dass er das normalerweise ja nicht tun würde, aber bei ihr wäre es ja gerechtfertigt. Das fand ich persönlich eher heuchlerisch.
Und auch als Paar haben die beiden für mich nicht so richtig funktioniert. Es war ein einziges hin und her. Zu Beginn konnte Nathan sie gar nicht leiden. Unterhalten haben sie sich dann auch nicht groß, da Olivia so schüchtern ist. Dann gab es ein Projekt, welches sie zusammen bearbeiten mussten. Da haben sie sich aber auch nur einmal für getroffen und kaum geredet. Und plötzlich stand irgendwie im Raum zusammen zu kommen. So richtig nachvollziehbar war das alles nicht für mich.

Atmosphere (5/10):
Die Atmosphäre des Buchs konnte mich leider nicht besonders in seinen Bann ziehen. Es war eine relativ normale Highschool Geschichte. Für mich ist das meist nichts, bei dem ich mich in das Setting verliebe.

Writing Style (8/10):
Der Schreibstil hat mir hingegen gut gefallen. Es war sehr flüssig und angenehm geschrieben. Ich habe es heute Vormittag begonnen und innerhalb weniger Stunden beendet, da man nur so durch die Seiten geflogen ist.

Plot (6/10):
Bei der Handlung bin ich ein bisschen hin- und hergerissen. Mir hat, wie gesagt, gut gefallen, dass Nathan sich für Nachhaltigkeit und gemeinnützige Arbeit interessiert. Ich fand auch nicht schlecht, dass durch Olivia gezeigt wurde, dass man nicht aufgrund einer Begegnung sich einfach eine Meinung über jemanden bilden sollte. Leider war es alles in allem aber einfach keine Geschichte mit besonders viel Tiefgang. Meiner Meinung nach hätte man da mehr herausholen können.

Intrigue (7/10):
Da ich das Buch innerhalb von ein paar Stunden gelesen habe, würde ich schon sagen, dass es irgendwo fesselnd war. Allerdings lag das, denke ich, eher an dem lockeren Schreibstil als an der Handlung selbst.

Logic (6/10):
Zur Logik habe ich nicht allzu viel zu sagen. Die Handlung war nicht so komplex, dass ich hier eine sehr hohe Bewertung vergeben könnte. Es war allerdings auch nicht unlogisch. An manchen Stellen hätte ich mir vielleicht noch ein bisschen mehr Ausarbeitung gewünscht, aber alles in allen war das schon okay.

Enjoyment (6/10):
Vom allgemeinem Leseerlebnis her kann ich leider nur sechs Punkte vergeben. An sich habe ich es schon nicht ungern gelesen, es hatte einige schöne Elemente, die mir gut gefallen haben, aber im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte leider nicht viel gegeben.

Fazit (6,3/10):
Alles in allem war „Mit dir bin ich unendlich“ eine nette Geschichte für zwischendurch. Die Protagonisten hatten einige Eigenschaften, die ich interessant und mal was anderes fand. Leider blieb es jedoch sehr oberflächlich. Es ist vielleicht auch eher eine Geschichte für jüngere Leser:innen. Mit Mitte zwanzig waren mir die Handlung und Protagonisten etwas zu naiv. Für 17- bzw. 18-jährige Charaktere ist das natürlich, aber auch passend. Mich konnte das Buch leider nicht so richtig emotional erreichen. Durch den lockeren und flüssigen Schreibstil bin ich dennoch gut durchgekommen und habe es ganz gerne gelesen. Für mich war es leider keine Geschichte, die einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Es ist kein schlechtes Buch, aber für meinen Geschmack hat es einfach zu sehr an der Oberfläche gekratzt.