Rezension

nett für zwischendurch aber kein must-read...

Das Geheimnis der Maori-Frau - Danielle Stevens

Das Geheimnis der Maori-Frau
von Danielle Stevens

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich das Buch durch habe...

Der Titel klang so vielversprechend, doch leider habe ich nicht wirklich herausfinden können, wieso das Buch diesen Titel überhaupt hat. Denn eine Maori-Frau gibt es nicht wirklich. Es gibt ein Maori-Mädchen um das es in der Geschichte der Vergangenheit geht. Allerdings ist eher sie das "dunkle Geheimnis der Familie" und hat nicht selbst ein Geheimnis... natürlich könnte man jetzt meinen, dass das meinerseits kleinlich wäre, aber... es ist halt meiner Meinung nach so.

Die Geschichte um Shelly und ihre Kinder fängt sehr spannend, romantisch und vielversprechend an.

Die Begegnungen von Shelly und Josh sind so gefühlvoll und bildlich beschrieben, dass man sich gleich mit in ihn verliebt.

Allerdings waren diese Momente auch das einzige, was ausführlich beschrieben wurde. Viele andere Dinge, Momente wurden entweder angefangen zu erzählen und nicht zu Ende gebracht oder sie waren plötzlich Tatsachen, obwohl sie vorher nie auch nur im Ansatz erwähnt wurden.

Ich konnte auch Shelly's doch eher wankelmütiges Verhalten "ich hasse ihn"- "ach er ist so süß, ich will ihn küssen" - "er ist mein Feind, ich kann ihm nicht trauen" - "ich liebe ihn" gut nachvollziehen, weil sie immer auf die momentane Situation reagiert hat und nicht wie eine hormongesteuerte Verrückte, die ihre Gefühle nicht im Griff hat, rüberkam...

...bis etwa kurz nach der Hälfte, da war dieses Hin und Her nur noch nervig, weil sie mittlerweile keine nachvollziehbaren Gründe für ihr Misstrauen hatte.

Die Geschichte der Vergangenheit spielt nicht so eine gewichtige Rolle wie es in den meisten anderen Büchern der Fall ist und selbst wenn Shelly alte Briefe/Fotos sieht und sich fragt, was sie wohl zu bedeuten haben und dann ein Kapitel der Vergangenheit folgt, werden Shelly's Frage, die Briefe und Fotos im nächsten Kapitel nicht wieder erwähnt.

Für den Leser wird in den Kapiteln der Vergangenheit jedoch erklärt, wieso die Familien verfeindet sind.

Eine andere Sache, die wohl kaum jemandem auffällt oder die keiner erwähnenswert finden wird, mich aber doch irgendwie leicht gestört/genervt hat war, dass bestimmte Sätze innerhalb kurzer Zeit wiederholt wurden:

"es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können"

"ein Kloß im Hals, der sich auch durch heftiges Schlucken nicht vertreiben ließ"

"er fuhr mit schlafwandlerischer Sicherheit [Auto]"

Werden solche Sätze einmal am Anfang und einmal am Ende des Buches benutzt oder zumindest mit anderen Worten oder mit einer anderen Satzstellung fallen sie nicht auf, da sie aber so kurz aufeinander wiederholt wird, stechen diese Sätze doch arg ins Auge.

Dieser Roman hätte auch problemlos in ein anderes Land versetzt werden können, da nicht wie in anderen Neuseelandromanen die Geschichte und Natur und die Maori in den Vordergrund gehoben werden oder zumindest immer mal wieder erwähnt werden.

Kurz und knapp könnte man sagen dieser Roman ähnelt eher einem Nicholas Sparks oder Nora Roberts Roman der zufällig in Neuseeland spielt und nicht den Romanen von Laura Walden oder Sarah Lark.