Rezension

Nett zu lesen, aber kein Highlight

Der Klang des Herzens - Jojo Moyes

Der Klang des Herzens
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Broschiert: 464 Seiten

Verlag: Rowohlt Taschenbuch (Überarbeitete Neuausgabe, 7. April 2020)    

ISBN-13: 978-3499267925

Originaltitel: Night Music

Übersetzung: Gertrud Wittich

Preis: 16,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Nett zu lesen, aber kein Highlight

 

Inhalt:

Isabel spielt die erste Geige in einem Londoner Orchester. Als ihr Mann Laurent bei einem Autounfall ums Leben kommt, steht sie mit ihren beiden Kindern plötzlich vor einem Trümmerhaufen. Sie müssen das schöne Haus in London verkaufen und in eine Bruchbude auf dem Land ziehen, das Isabel just zur rechten Zeit von einem Großonkel geerbt hat. Doch die Renovierungsarbeiten verschlingen noch die letzten Ersparnisse. Was der nette Nachbar Matt im Schilde führt, erkennt Isabel leider viel zu spät.

 

Meine Meinung:

Jojo Moyes kann schreiben, keine Frage. Der Roman wirkt harmonisch und geschmeidig. Doch mit ihren wirklich großen Werken kann man dieses Buch nicht vergleichen. Mir fehlte hier ein wenig die überbordende Leidenschaft, der Herzschmerz, das Besondere in der Story, das das Buch unvergesslich macht. Es ist gute Unterhaltung, ein bisschen seicht, wenig überraschend, aber mehr auch nicht. 

 

Zuweilen zieht sich die Erzählung ein bisschen in die Länge. Die Beschreibung der Renovierungsarbeiten hätte die Autorin gerne kürzer fassen können, und einiges konnte ich nicht nachvollziehen. Wer zum Beispiel zieht denn gleich mit Sack und Pack in ein neues Haus in einem unbekannten Dorf, ohne es sich vorher auch nur mal anzusehen oder Erkundigungen einzuziehen?

 

Die Erzählung aus verschiedenen Blickwinkel fand ich sehr gut gelungen. So sieht man die unterschiedlichen Leute, die irgendwie mit dem sogenannten „Spanischen Haus“ verbunden sind - jeder auf seine Weise. Je mehr ich über die Umgegend und das Haus erfuhr, umso besser konnte ich verstehen, warum alle so hinter diesem heruntergekommen Haus her waren. 

 

Geht es zu Beginn vor allem um Verlust, Neid und Habgier, spielt gegen Ende auch die Liebe eine Rolle, wenn auch eine kleinere als der Buchtitel vermuten lässt. 

 

★★★★☆