Rezension

Nette Geschichte

Wir in drei Worten - Mhairi McFarlane

Wir in drei Worten
von Mhairi McFarlane

(Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch) 

Auf dem College waren Rachel und Ben die besten Freunde. Sie haben alles geteilt und alles zusammen erlebt. Und Rachel war immer ein kleines bisschen in Ben verknallt. Doch er war ein Frauenschwarm, hatte immer wechselnde Freundinnen und so haben die beiden sich nach einer geheimnisvollen Nacht vor dem Abschlussball, die immer mal wieder angedeutet wird, aus den Augen verloren.

Und nun treffen sie sich wieder – nicht ganz zufällig, denn die gerade frisch ent-lobte Rachel macht Ben über eine Freundin ausfindig.Und plötzlich ist alles wieder da: Die alten Erinnerungen und die alten Gefühle. Das einzige Problem: Ben ist inzwischen glücklich verheiratet und Rachel erlebt gerade die wohl turbulenteste Zeit ihres Lebens. Nach einer langen Beziehung das erste Mal wirklich auf eigenen Beinen stehend, muss sie erst erkennen, was ihr im Leben wichtig ist.

„Wir in drei Worten“ war eine wirklich positive Überraschung für mich. Ich habe den Roman als Hörbuch gehört und hatte eine überaus seichte Schmonzette für zwischendurch und lange verregnete Abende erwartet, aber die Geschichte hat mich wirklich gepackt und berührt! Rachel ist eine Figur, in deren Seelenleben ich mich schnell einfühlen und eindenken konnte. Ben blieb mir zwar etwas fremd (so ganz konnte ich nicht verstehen, was sie an ihm findet), aber ich muss ja auch nicht mit ihm zusammen sein. Schlimmer erging es mir allerdings mit Rhys, Rachels Ex- Verlobtem. Er ist so ein unangenehmer Kerl, dass man gar nicht verstehen kann, warum Rachel es so lange mit ihm ausgehalten hat.

Allerdings wurde dieser Eindruck auch deutlich durch die Sprecherin Britta Steffenhagen beeinflusst, die den ekligen Tonfall von Rhys noch recht übertrieben nachgemacht hat. Vielleicht wirkt die Figur anders, wenn man seine Sätze nur liest und sich seine Stimme selbst im Kopf vorstellt.

Die Geschichten um Rachel und Ben bzw. Rachel und Rhys werden zusätzlich angereichert durch eine Geschichte, die Rachel an ihrem Arbeitsplatz zu verkraften hat, nämlich den Verrat durch eine Kollegin, der ihr einigen Ärger einbringt. Diese Geschichte hat dann letztendlich alle anderen Geschichten wieder zusammengeführt und war wirklich gut ausgearbeitet.

„Wir in drei Worten“ – übrigens auch hier wieder der Hinweis (wie so oft in letzter Zeit), dass der englische Originaltitel „You had me at Hello“ viel viel toller ist, denn letztendlich ist der deutsche Titel banal und unspeziell und hat nichts mit der Geschichte zu tun – ist ein schöner Liebesroman, der einem ein paar kurzweilige Lese- oder Hörstunden beschert. Er ist kein herausragender Vertreter seiner Klasse, aber eine durchaus empfehlenswerte Lektüre für die romantisch veranlagte Frau.