Rezension

nette Geschichte

Pandatage - James Gould-Bourn

Pandatage
von James Gould-Bourn

Bewertet mit 4 Sternen

An diesem Buch hat mich wirklich alles angesprochen, deshalb habe ich es mir besorgt. Ein sehr schönes Cover, ein ungewöhnlicher Titel und ein Klappentext, der Gefühl und Humor verspricht. In weiten Teilen habe ich auch bekommen, was ich mir erhofft habe.

Danny Maloony wurschtelt sich so durchs Leben seit seine Frau vor einem Jahr tödlich verunglückt ist. Eigentlich ist es vor allem sein kleiner Sohn Will, der ihn morgens noch zum Aufstehen bringt, denn er hat den Schicksalsschlag nicht verarbeitet. Dem kleinen Jungen geht es ähnlich, denn seit diesem Drama, bei dem er als Beifahrer dabei war, spricht er nicht mehr.

Danny ist ein ziemlich verpeilter und doch phasenweise total lebensuntüchtiger Mann und deshalb ist es keine große Überraschung, als er seinen Job verliert und auch keinen neuen findet. Hier muss ich einschieben, dass ich Typen wie ihn eigentlich nicht besonders mag. Er ist sein Leben lang zu faul gewesen, etwas zu lernen und drückt sich gerne mal vor Verantwortung und vor dem Ernst des Lebens. Und er ist eigentlich auch kein besonders guter Vater. Er sorgt nur notdürftig für das körperliche und seelische Wohl des Kindes. Das störte mich sehr und hat mich nicht gerade für ihn eingenommen.

Dann beschließt er als letzte Idee um an Geld zu kommen, dass er ein tanzender Pandabär im Park wird, der dadurch zu so viel Geld kommt, dass er die Miete bezahlen kann. Ein schwieriges, wenn nicht gar aussichtloses Unterfangen. Er ist nicht komisch und er kann nicht tanzen.

Wie im Klappentext beschrieben schafft er statt dessen anderes. Er schafft, seinen Sohn aus der Sprachlogiskeit und Trauer zu holen - und sich selber damit auch irgendwie. Die Möglichkeit, einen Neustart zu schaffen, ist plötzlich wieder in greifbare Nähe gerückt. Mehr erzähle ich jetzt nicht von der Storyline.

Die Sprache ist angenehm und hat sehr viel Situationskomik und Wortwitz - das mag ich beides.
Wie gesagt störte mich nur das Wesen des Hauptdarstellers und auch wenn er eine Entwicklung mitmacht so finde ich doch bis zum Schluss, dass er nicht der Vater ist, den der kleine Will eigentlich brauchen würde. Aber das ist sicherlich auch irgendwie realistisch.