Rezension

Nette Geschichte

Winston Brothers - Penny Reid

Winston Brothers
von Penny Reid

Wie bei der gesamten Buchreihe üblich, ist auch diesmal beim Abschlussband der passende bärtige Winston-Protagonist abgebildet. Schreckt mich jetzt nicht direkt ab, finde ich aber auch nicht besonders ansprechend. Diesmal geht es um den letzten noch nicht vergebenen Bruder, den zweitältesten William Shakespeare Winston. Seine Geschwister und deren Partner tun sich zusammen und hecken ein Komplott aus, um Billy mit Claire zu verkuppeln. Die beiden lieben sich seit 20 Jahren, aber diverse Dinge und Geheimnisse sind ihnen immer und immer wieder dazwischen gekommen. Ob der Familienclan endlich für eine Zusammenführung sorgen kann?

Nachdem ich bereits die ersten beiden Bände gelesen hatte, habe ich die Reihe irgendwie aus den Augen verloren und bin nun erst wieder bei Band 7 eingestiegen. Für mich war das jetzt kein wirklicher Nachteil, dass ich nicht die Geschichte von jedem Winston bis ins kleinste Detail kannte, da im sehr ausführlichen Prolog nochmal auf alle Geschwister eingegangen wird und als Einstieg hat mir das gereicht. Ich muss sagen, dass mir der Schreibstil der Autorin ziemlich gut gefallen hat und vor allem die erste Hälfte ging das Buch rasend schnell zu Ende. Grundsätzlich fand ich weder Billy noch Claire unsympathisch, aber aus Gründen, die ich nicht näher benennen kann, es ist mehr ein subjektives Gefühl, mochte ich die beiden am Anfang viel lieber als am Ende.

Mir waren auch die vielen Geheimnisse etwas zu viel. Gefühlt hatten sie sich gar nicht so selten in den 20 Jahren getroffen, wie ich vor der Lektüre vermutet hätte, und dafür wussten sie echt wenig übereinander. Und was mir auch ein bisschen gefehlt hat, war ein richtiger Streit. Eigentlich haben sie entweder geschwiegen oder sind abgehauen, wenn sie sich nicht einig waren. Am Anfang gab es einige Reibereien, aber als sie dann dazu kamen sich ihre Geheimnisse zu erzählen, habe ich das etwas vermisst. Und ich fand grundsätzlich die Idee sehr süß am Ende im Epilog als Abschluss für die Reihe nochmal alle Figuren zusammen kommen zu lassen und zu sehen wie sie einige Jahre später alle fröhlich zusammenleben, aber irgendwie war mir das eine Spur zu detailliert und chaotisch. Beispielsweise hieß es, dass alle Kinder unter sechs Jahren mit den Erwachsenen drinnen schlafen und die anderen draußen campen. Und dann gab es doch wieder tausend Ausnahmen. Das hat nur verwirrt und war in meinen Augen unnötig. Doch solche Kleinigkeiten haben sich für mich im Laufe des Buches immer mehr gehäuft und mir etwas das Lesen vermiest, neben den extremen Aktionen der Winstons, um Claire und Billy Privatsphäre zu verschaffen. Ich hätte es irgendwie zielführender gefunden sie nicht in Venedig ins Wasser oder in Florenz in den Keller zu sperren, sondern einfach mal alleine zuhause zurücklassen oder dort „aus Versehen“ in ein Bad/Zimmer/Keller zu sperren. Viel weniger Aufwand und noch besserer Effekt, weil man sie soo schnell nicht wieder rauslassen muss...

Grundsätzlich hat mich das Buch bis zu einem gewissen Punkt gut unterhalten, später nur noch mäßig. Aber ich habe schon schlechtere Bücher von der Autorin gelesen und total schlecht fand ich es jetzt auch nicht.