Rezension

Nette Geschichte- aber kein Highlight

Dark Angels' Summer. Das Versprechen - Kristy Spencer, Tabita Lee Spencer, Beate Teresa Hanika, Susanne Hanika

Dark Angels' Summer. Das Versprechen
von Kristy Spencer Tabita Lee Spencer Beate Teresa Hanika Susanne Hanika

„Dark Angels Summer -Das Versprechen“ ist ein Roman von Kristy Spencer und Tabita Spencer (eigentlich Susanne und Beate Hanika). Er umfasst 475 Seiten und ist in der Ich-Form erzählt. Die beiden Protagonisten wechseln sich in jedem Kapitel ab und sind je einmal auf jeder Seite mit einer roten und einer schwarzen Feder gekennzeichnet. Die Idee fand ich super, denn so konnte man sich doch zwischendrin immer mal wieder orientieren.
Zum Inhalt: 
Die beiden Schwestern Dawna und Indie sind genau 33 Tage im Jahr gleichalt. In dieser Zeit passieren seltsame Dinge mit ihnen. Nach 7 Jahren kehren sie nach „Whistling Wing“, der Farm ihrer Großmutter zurück, auf der sie früher jeden Sommer verbrachten. Doch ihre Granny ist vor einem Jahr gestorben und vieles, was sie den Mädchen beibrachte, vergessen. Nun müssen sie sich mit einer Engelssekte in ihrem Haus herumschlagen und dann tauchen auch noch diese seltsamen Vögel auf und bringen Schrecken und Tod mit sich.
Dawna ist die ältere und vernünftigere Schwester. Eine Rolle die sie schon sehr früh einnehmen musste, da ihre Mutter geistig eher labil ist. Dabei ist es kein leichter Job sowohl auf ihre Mutter, als auch auf Indie aufzupassen. Sie wird immer als die freundliche Schwester beschrieben, jedoch hat sie auch harte Züge. 
Indie ist 11 Monate jünger als Dawna und sehr aufbrausend. Sie lässt ordentlich den siebzehnjährigen Teenager raushängen und flucht eigentlich in jedem 2. Satz. Ich glaube „Kack“ ist ihr Lieblingswort. Das hat mich am Anfang des Buches sehr gestört, weil ich es sehr „aufgesetzt“ fand. Es kam mir ein bisschen so vor, als hätten die Autorinnen versucht „Teenager-Sprache“ zu imitieren. Ich muss jedoch sagen, dass dadurch auch ein paar ganz gute Lacher bei raus kamen! Besonders Indie entwickelt sich im Laufe des Buches weiter, dass hat mir gut gefallen. 
Die Nebencharaktere sind interessant gestaltet und eigentlich alle sehr verschieden. Besonders die Mutter konnte mich manchmal echt aufregen und ich fand die Situation mit ihr allgemein etwas überspitzt. Dawna und Indie versuchen meistens nicht einmal mit ihrer Mutter alleine zu reden, sondern nehmen deren Verhalten einfach für gegeben hin. Das war mir dann doch etwas zu abgeklärt um glaubwürdig zu sein. 
Zur „Liebesgeschichte“ will ich nicht zu viel verraten, jedoch muss ich sagen, dass ich sie den Autorinnen nicht abgekauft habe. Das ging mir einfach alles viel zu schnell! Die beiden treffen sich ein paar Mal für ein paar Minuten, er sagt ihr das sie dort und dort nicht hingehen darf und das er ihr nicht helfen kann.. und so weiter. Bei mir kam da keine Spannung auf.
Am Ende kam dann doch nochmal ein Spannungsanstieg auf, nachdem auf fast 300 Seiten eher mäßig viel passiert war. Mir hat die Auflösung ganz gut gefallen, jedoch war das Ende mir schon sehr gestreckt. Gefühlt 40 Seiten lang geht es um 10 Minuten, die einem vorkommen wie eine Stunde. Jedoch nicht weil so viel passiert, sondern weil aus beiden Blickwinkeln der Schwestern jedes Gefühl ewig lang beleuchtet werden musste. Da ging die Spannung leider wieder flöten.
Gut gefallen hat mir die Beziehung zwischen Dawna und Indie, ihre seltsame Verbindung und auch der Familienplot. Die witzigen Szenen haben mich gut unterhalten und auch die Handlung war an manchen Stellen nicht vorherzusehen, sodass man doch immer einen Anreiz hatte weiter zu lesen.
Alles in allem vergebe ich 3 Sterne: Für die originellen Einfälle und spannenden Stellen, welche jedoch die vielen Längen und die verpatzte Liebesgeschichte nicht komplett rausreißen können. Dem 2. Teil „Dark Angels Fall“ werde ich nochmal eine Chance geben, denn Indie und Dawna habe ich schon irgendwie in mein Herz geschlossen.