Rezension

Nette Geschichte aus dem alten Land

Altes Land - Dörte Hansen

Altes Land
von Dörte Hansen

Bewertet mit 3 Sternen

Vera Eckhoff kam Ende des Zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen als Flüchtling ins Alte Land. Mit ihrer Mutter fand sie eine Unterkunft und blieb. Noch heute mit über 70 wohnt sie in dem alten Reetdachhaus. Doch heimisch ist sie nie geworden. Eines Tages taucht dann ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn bei ihr auf und sucht eine Herberge – wieder Flüchtlinge. Diesmal nicht vor dem Krieg, sondern vor Hamburg-Ottensen.

Die Geschichte wird abwechseln aus verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zum einen geht es um Veras Ankunft im Alten Land. Dann erzählt sie immer weiter bis sie in der Gegenwart angekommen ist. Parallel dazu liest der Leser über Anne. Wie es ihr in Hamburg ergeht und was sie antreibt ins Alte Land zu kommen. Teilweise war der Wechsel, vor allem in der Zeit, etwas unübersichtlich. Da brauchte man dann ein paar Sätze lang um zu merken „wann“ man ist. Die Geschichte zeigt zum einen die Probleme, die ostpreußische Flüchtlinge Ende der 40er Jahre hatten. Und dass sie nie wirklich integriert wurden. Sie bleiben die Polacken. Zum anderen wird auch darauf eingegangen, wie es für das Flüchtlingskind war. Die anderen Kinder hatten eben noch nie Tote in Bäumen hängen gesehen. Und diese lassen die arme Vera auch nicht mehr los. Dem gegenüber steht Annes Flucht. Sie flieht vor den verrücken Müttern in Hamburg-Ottensen, aber im alten Land sind die (meisten) Mütter auch nicht besser.

Leider wurde ich mit der Geschichte nicht richtig warm. Veras Teil fand ich noch am Besten. Aber den Teil über Anne habe ich nicht verstanden. Sie trennt sich und will Abstand, den findet sie im alten Land. Aber was tut sie dort? Irgendwie blieb sie mir sehr fremd. Somit wurde sie mir auch nicht sympathisch. Aber auch Vera ist mir nicht richtig sympathisch geworden.

Da ich mit den Charakteren nicht viel anfangen konnte, ich die Grundgeschichte aber gut fand, vergebe ich noch drei von fünf Sternen.