Rezension

Nette Geschichte - mich hat es aber nicht erreicht!

Broken Dreams - Anne-Marie Jungwirth

Broken Dreams
von Anne-Marie Jungwirth

Bewertet mit 3 Sternen

Tyriq saß fünf Jahre im Gefängnis. Als er aus diesem entlassen wird, ist er pleite und hat kein Geld mehr. Doch er ist fest entschlossen, nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen und kehrt seiner alten Gang den Rücken. Als er das Portemonnaie von Innenarchitektin Avery findet, prallen zwei vollkommen verschiedene Welten aufeinander, denn sie entspricht so überhaupt nicht seinem normalen Umgang. Doch sofort sprühen die Funken zwischen Avery und Tyriq und beide sind gewillt, dem nachzugeben. Ohne zu ahnen, dass die Vergangenheit noch nicht begraben ist.

Schriftstellerin Anne-Marie Jungwirth erschafft mit dem Werk „Broken Dreams“ den Auftakt zu ihrer neuen „Only-by-Chance-Reihe“ und erzählt hier die Romanze zwischen Tyriq und Avery, die aus zwei vollkommen verschiedenen Welten stammen.

Abwechselnd beschreiben die beiden Hauptakteure die Erlebnisse und lassen so den Leser hautnah an den Geschehnissen teilhaben.
Avery ist eine junge Innenarchitektin, die ihren Job liebt. Sie hat sich einen guten Ruf erarbeitet und führt ein recht sorgenfreies Leben. Als Person ist sie liebenswert, aber auch konsequent. Sie ist niemand, der sich leicht in eine Ecke drängen lässt.
Tyriq hat eine schlechte Jugend hinter sich und seine Strafe dafür im Gefängnis abgesessen. Nun muss er erkennen, dass es nicht leichtfällt, in ein geordnetes Leben zurück zu finden. Von Avery ist er sofort begeistert, wenn er sich auch nicht gleichgestellt fühlt. Vielmehr fühlt er sich ihr nicht gewachsen, weil er aus ganz anderen Verhältnissen stammt. Dabei ist er aber auch sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck.

Die Handlung baut sich recht simpel auf und es ist einfach, sich auf die Begebenheiten einzulassen. Der Leser kann sich hier schnell die Szenerie bildlich vorstellen und sich von der Erzählung einnehmen lassen. Anne-Marie Jungwirth hat sich Gedanken gemacht, und deshalb wirkt alles strukturiert und gut durchdacht.
Zusätzlich verfügt die Autorin über das Talent, ihre Ideen lebendig und farbenfroh umzusetzen. Sie verleiht der Kulisse einen ehrlichen und authentischen Touch. Deshalb scheint hier vordergründig alles aufzugehen.

Ein gutes Werk, mit Potenzial nach oben…

Mein persönliches Fazit:
Das Buch hat mich unterhalten, doch mein Herz leider nicht erreicht. Die Geschichte ist mir ein wenig zu vorhersehbar erschienen und die Protagonisten sind weit hinter ihren Möglichkeiten geblieben. Insbesondere die junge Hauptfigur Avery ist mir dabei wenig realistisch erschienen. Frau Jungwirth hat versucht der Dame eine bildliche Ausstrahlung zu verleihen, die mir nicht gefallen hat. Kleines Beispiel: wenn eine Person blass ist, trägt sie hoffentlich kein weißes Kostüm, denn dann könnte man sie mit einer weißen Wand verwechseln. Auch ihre Angaben bezüglich der Arbeiten als Innenarchitektin erschienen mir nur bedingt glaubwürdig. Hier spürt der Leser einfach, dass die Autorin von der Materie selbst nur bedingt Erfahrung hat. Schuster – bleib bei deinen Leisten!

Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, denn die Ideen sind gut umgesetzt worden. Doch davon abgesehen spürt der Leser einfach, dass hier vieles der Fantasie von der Autorin überlassen worden ist. Ich hätte mir gewünscht, dass sie zu einer gewissen Leichtigkeit findet, die mich mitreißen kann, doch diese hat mich einfach nicht erreicht. Trotzdem ist das Werk nicht schlecht und wird bestimmt diverse Romantiker erreichen. Doch mich hat es leider nicht vom Hocker gerissen. Mir fehlte das gewisse Etwas, was aus dem Werk das Besondere macht. Deshalb gibt es auch nur eine ganz kleine Leseempfehlung…