Rezension

nette Herbstlektüre

Mein Herz zwischen den Zeilen - Jodi Picoult, Samantha van Leer

Mein Herz zwischen den Zeilen
von Jodi Picoult Samantha van Leer

"Mein Herz zwischen den Zeilen" erzählt die Geschichte von Delilah und Oliver, dem jungen Prinzen aus Delilahs Lieblingsbuch. Eines Tages kann Delilah Oliver wahrnehmen. Die beiden kommen miteinander ins Gespräch und verlieben sich ineinander. Da die beiden jedoch in zwei völlig unterschiedlichen Welten leben, versuchen sie, die Grenzen zwischen Märchen und Realität zu überwinden, um zusammen sein zu können. 

Die Idee zur Geschichte von „Mein Herz zwischen den Zeilen“ finde ich sehr interessant und ich war gespannt darauf, wie die beiden Autorinnen diese Idee wohl umgesetzt haben. Wenn man bedenkt, wie viele Leserinnen für Harry Potter, Edward Cullen oder Christian Grey schwärmen, ist es für mich nicht zu weit hergeholt, dass sich eine Leserin in eine Romanfigur verliebt.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen, bei welchen es sich um Mutter und Tochter handelt, lässt sich sehr gut lesen. Mir hat der Schreibstil gefallen,  auch wenn er recht kindlich ist und mich an ein Buch für jüngere Kinder erinnert.  Aber dieser Stil passt irgendwie zur Geschichte und sorgt für ein stimmiges Gesamtbild.
Die Geschichte selbst  besteht aus drei Erzählsträngen. Delilah und Oliver erzählen abwechselnd aus der Gegenwart. Zudem wird noch das Märchen erzählt, in welchem Oliver gefangen ist.  Mir hat die Geschichte nicht ganz so gut gefallen. Ich habe sie als sehr oberflächlich empfunden. Die Gefühle der Figuren waren nicht gut ausgearbeitet. Mir wurde weder ganz klar, warum sich Delilah in Oliver verliebt, noch wurde mir klar, ob Oliver Delilah wirklich mag, oder ob sie nur ein Notstopfen ist, weil sie nun einmal die erste Leserin ist, welche ihn wahrnimmt.

Die Gestaltung des Buchs ist toll. Das Papier fühlt sich recht hochwertig und gut an.  Jeder Erzählstrang hat seine eigene Schriftfarbe. Somit weiß man stets, bei welcher Erzählsicht man gerade ist. Es gibt viele kleine, einfarbige Grafiken, welche immer zum jeweiligen Text passen. Ebenso gibt es einige sehr hübsche Illustrationen, welche das Märchen bildlich darstellen.  Die Gestaltung passt sehr gut zur Geschichte und es ist schön, ein solch liebevoll gestaltetes Buch in den Händen zu halten. Auch das Cover ist für sich betrachtet gut gelungen und hat auch einen Bezug zur Geschichte. Alleinstehend gefällt mir das Cover, wobei ich ein zu den Illustrationen passendes Titelbild noch schöner gefunden hätte.

Fazit: 

Die Idee, die Gestaltung des Buchs sowie der Schreibstil haben mir durchaus gefallen. Die Geschichte selbst konnte mich leider nicht ganz so sehr überzeugen. Für mich ist es immer wichtig, einen Eindruck von den Gefühlen der Personen zu erhalten. Dies ist mir hier leider nicht gelungen, weil sie für mich nicht greifbar waren. Dennoch war „Mein Herz zwischen den Zeilen“ für den Herbst genau die richtige Lektüre, da ich zu dieser Jahreszeit gerne etwas märchenhaftere Bücher lesen.