Rezension

Nette Idee, aber langweilige Charaktere

The Forbidden Game - L. J. Smith

The Forbidden Game
von L. J. Smith

Die Idee ist nett, es passiert viel und sehr schnell, aber die Charaktere - sind bis auf eine Ausnahme - einfach langweilig, blass und uninteressant.

Inhalt

Jenny kauft für ihren Freund zu dessen 17. Geburtstag in einem recht obskuren Laden von dem geheimnisvollen und gut aussehenden Julian ein Spiel, das in einer ganz weißen Schachtel aufbewahrt wird.

Zusammen mit ihren Freunden fängt Jenny an das Spiel zu spielen und plötzlich finden sich alle in der Schattenwelt wieder, wo Julian herrscht. Julian hat schon immer ein Auge auf Jenny geworfen und möchte, dass sie bei ihm bleibt. Er gibt ihr und ihren Freunden jedoch eine Chance - sie müssen das Spiel spielen und sich ihren schlimmsten Ängsten stellen. Dabei ist oft ihr Leben in Gefahr und es kann tödlich enden.
 

Meine ausführlichere Meinung

Jumanji in einer Parallelwelt - das war mein erster Gedanke. Und im Prinzip ist es auch so. Die Idee ist nett, man ist von der ersten Seiten an dabei und gespannt, wie es weitergeht. Vor allen Dingen, vor was sich Jenny und ihre Freunde genau fürchten und wie bzw. wer das Spiel überstehen wird.

Der Schreibstil ist einfach und stark actionlastig. Man wird quasi von Seite zu Seite getrieben. Dabei bleiben jedoch die Charaktere, bis auf ein paar wenige äußerliche Beschreibungen, merkwürdig blass und uninteressant und kamen wir vor, wie aus einem Guss geformt. Gerade die Protagonistin Jenny, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist für mich zu langweilig. Natürlich ist sie total nett und angeblich perfekt und jeder mag sie bzw. die Jungs begehren sie. Ich hätte sie jedoch am liebsten mal kräftig geschüttelt.

Schlimm fand ich auch, wie Jennys Beziehung zu ihrem Freund dargestellt wurde: zu kitschig und blah. Bäh. Nee.

Der einzige Charakter, der Tiefe hatte, war der Bösewicht. Er war es auch, den ich am liebsten mochte - sicherlich nicht im Sinne der Autorin.

Die Anziehung zu Julian bzw. die Szenen zwischen Julian und Jenny waren die Höhepunkte, aber auch die sind für mich von einer Unlogik geprägt. Wenn Jenny ihren Tom doch wirklich so abgöttisch liebt und alles für ihn tun würde, wie kann es sein, dass sie dann einfach mal vergisst, dass er irgendwo in einem Turm rumsitzt und auf Rettung wartet? Schon komisch, finde ich.

Das Ende war absolut vorhersehbar und unspektakulär.

Fazit

Schnell gelesen, schnell vergessen. Bedenkenswert, wenn ich als Leserin den offensichtlichen Bösewicht am liebsten mag und hoffe, dass er gewinnt.(Nachtrag: Diese Rezension behandelt nur Band 1, da hier bei wasliestdu nicht die einzelnen Bände in der Datenbank zu finden sind)