Rezension

nette Idee - aber zu grob gestrickt, da fehlte mir doch ein bisschen mehr Komplexität

Hexengesicht - Heike Schulz

Hexengesicht
von Heike Schulz

Bewertet mit 3 Sternen

Die Botschaft der drei vermummten Gestalten, die sie beim morgendlichen Ausritt überfielen, war eindeutig: "Liefere die Zaubersche aus oder wir zerschlagen bald mehr als nur das Antlitz!"
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Eine Hexengeschichte, in der die Vergangenheit mit der Gegenwart verschwimmt.
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Geschichtsexkursion nach Walnik. Eigentlich sollte es eine schöne Woche werden, doch für Tamara und Jo kommt alles ganz anders als geplant. Es fängt schon damit an, dass sich die eher esoterisch eingestellte Tamara, mit der Schulschickse Jo ein Zimmer teilen muss.
Und plötzlich überfallen Tamara auch noch ständig Visionen, in der sie als Hexe angeklagt zu sein scheint. Als die beiden sich bei einer Besichtigung von der Gruppe absetzen und in einer Kirche dazu passend, das alte Gemälde eines Mädchens entdecken, ist auch Jo endgültig überzeugt, denn sie hat gesehen, wie das Mädchen sich bewegt und sie direkt angeschaut hat. Gemeinsam stellen sie Nachforschungen an und geraten dadurch immer mehr in Gefahr...
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An sich ein sehr spannendes Thema und eine interessant erdachte Geschichte, auf die ich mich richtig gefreut habe.
Leider war die Umsetzung nicht ganz wie erwartet. Das fängt mit dem Schreibstil an, der sehr trocken ist und jegliche Spannung im Keim erstickt. Auch die Personen, besonders die Hauptcharaktere, sind sehr oberflächlich gezeichnet. Für mich waren sie nicht wirklich präsent, lebendig, greifbar und ich habe keinen Bezug zu ihnen gefunden. Somit waren sie auch weder sympathisch noch unsympathisch. Allerdings fand ich die ach so plötzliche Freundschaft der beiden Mädels dann doch etwas unglaubwürdig.
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Die Geschichte aus der Vergangenheit, meist in Tagebuchform, hat mir am Besten gefallen. Hierzu passte der Schreibstil ideal.
Die Auflösung und der Bezug zur Gegenwart waren zum Schluss extrem grobmaschig gestrickt. Es fehlte einfach an Komplexität. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte war zum Ende hin nicht richtig ausgearbeitet. Und damit meine ich nicht schwammig oder ein offenes Ende, sondern es fehlte an Erklärungen und Hintergrundinformationen.
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Fazit: Eine gute Story, nicht ganz so optimal umgesetzt und vom Alter her fast noch eher im Bereich Kinderbuch anzusiedeln.