Rezension

Nette Idee - konnte nur nicht überzeugen...

Sturz in die Zeit - Julie Cross

Sturz in die Zeit
von Julie Cross

Bewertet mit 3 Sternen

Manchmal ist es eben schwierig, das Richtige zu tun. Je mehr man es übt, desto leichter wird es.
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Erwartet habe ich, einen leicht romantisch angehauchten Zeitreiseroman für Jugendliche.
Bekommen habe ich.... ja, was eigentlich? Eine wilde, wirre und oft arg konstruiert wirkende Agentenstory. Insbesondere die Darstellung des CIA fand ich sehr unglaubwürdig und wäre unter irgendwelchen No-Name Agenten mit Sicherheit besser aufgehoben gewesen.
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Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob mir diese Agentensache als 9 oder 10-jährige besser gefallen hätte (meine große Zeit der Detektive und Agenten). Ich glaube nicht, aber mit Sicherheit hätte ich sie spannender gefunden.
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Jack entdeckt eines Tages eher zufällig, dass er zurück durch die Zeit springen kann. Nie lange, nie weit und etwas verändern kann er in der Vergangenheit bislang auch noch nicht. Aber er experimentiert mit seinem besten Freund und kleinem Genie, Adam.
Als im Jahre 2009 seine Freundin Holly vor seinen Augen erschossen wird, passiert in sekundenschnelle etwas Ungewöhnliches. Jack landet im Jahre 2007 und kommt von dort nicht mehr zurück. Scheinbar hat sich die Zeit zurückgedreht und hier ist seine neue Homebase. Zeitsprünge in die Vergangenheit sind für ihn zwar weiterhin möglich, aber nicht vor. Was nun, 2007 kannte er weder Adam noch Holly...
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Dies, für mich der eigentliche Beginn und Knackpunkt, wurde leider ganz schnell und recht nebensächlich abgehandelt...
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Was hat mich so gestört?
Die Geschichte läuft unheimlich zäh an und nimmt erst nach ca. 130 Seiten Fahrt auf. Wird dann aber vorübergehend richtig gut und interessant. Nur dauert es nicht allzu lange, bis sie ungebremst den Hang hinab in Agentenkitsch und Chaos rauscht.

Die Liebesgeschichte hat teilweise sehr schöne Ansätze und Gedanken, aber es bleiben Ansätze. Zudem bleibt sie für mich zu sehr Randthema und größtenteils auch leider ohne Tiefgang.
Für seine knapp 500 Seiten liest sich das Buch flüssig, wenn auch nicht ohne Längen (insbesondere am Anfang), der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Schrift nicht allzu klein.
Alles in allem war mir die Umsetzung der Geschichte insgesamt viel zu dünn und oberflächlich, die Agentenstory und Zeitsprunggeschichte zu wirr und kindisch.
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Fazit: Nette Idee, nur leider viel, viel Potential bei der Umsetzung verschenkt.

Cover: Das Cover ist sehr schön, auch wenn man den Schutzumschlag abnimmt, der es auch auf die Buchdeckel gedruckt ist. Das gefällt mir persönlich immer sehr.