Rezension

Nette NA-Story mit schwachen Protagonisten

Forever Free - San Teresa University - Kara Atkin

Forever Free - San Teresa University
von Kara Atkin

Bewertet mit 3 Sternen

Bei diesem Buch habe ich mich auf eine süsse New Adult-Story mit zwei tollen Hauptcharakteren, liebenswerten Nebencharakteren und einer bezaubernden Liebesgeschichte gefreut. Ich habe erwartet, dass die schwierige Vergangenheit der Protagonisten trotz Neubeginn an der Uni wieder auftauchen und sie sich intensiv damit auseinandersetzen müssen. Und ich habe darauf gehofft, mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuleiden. Ob »Forever Free - San Teresa University« all diese Erwartungen erfüllen konnten? Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf wasliestdu.de lesen.

Darum geht's in »Forever Free - San Teresa University«:

»Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium an der San Teresa University zu beginnen und in Kalifornien - weit weg von zu Hause - noch einmal ganz von vorn anzufangen. Doch schnell stellt sie fest, dass es gar nicht so einfach ist, auf eigenen Beinen zu stehen, denn College, Partys, Freunde finden - all das ist neu für die schüchterne Studentin. Und je mehr sie versucht in ihr neues Leben aufzubrechen, desto stärker merkt sie, dass ihre Vergangenheit sie fester im Griff hat, als sie ursprünglich dachte. Vor allem, als sie auf einer Verbindungsparty den geheimnisvollen Hunter kennenlernt, um den sich wilde Gerüchte ranken. Es heisst, er sei verschlossen, unberechenbar und gefährlich! Raelyn weiss, dass sie sich von ihm fernhalten sollte und sich auf keinen Fall in ihm verlieren darf. Doch wenn sie zusammen sind, zeigt sich Hunter von einer Seite, die so gar nichts mit dem Mann zu tun hat, vor dem sie alle warnen. Mit ihm fühlt sie sich das erste Mal in ihrem Leben frei und unbeschwert, auch wenn sie spürt, dass es da etwas gibt, das er vor ihr verborgen hält...«

Original-Klappentext (innen)

 

Meine Meinung:

Der Einstieg in Raelyns Geschichte fiel mir sehr leicht, und ich fühlte mich während des gesamten Buches gut unterhalten. Das liegt hauptsächlich am flüssigen Schreibstil von Kara Atkin - wirklich fantastisch! Der Schreibstil ist ein grosses Plus dieses Romans!

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, meist aus Raelyns Sicht, zwischendurch aus Hunters Sicht. Meiner Meinung nach hätte es noch ein wenig mehr Kapitel aus Hunters Perspektive sein dürfen, damit wir als Leser*innen einen vertieften Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hätten. 

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich mit Hunter während des gesamten Buches nie wirklich warm geworden bin. Sein Verhalten war für mich nicht immer nachvollziehbar (auch im Nachhinein nicht). Es war für mich kaum spürbar, dass er eine Entwicklung durchgemacht hat. Er blieb für mich bis zum Schluss irgendwie ungreifbar und geheimnisvoll. Schade!

Mit Raelyn bin ich etwas besser zurechtgekommen. Vor allem am Anfang der Geschichte war sie mir mit ihrer schüchternen Art sehr sympathisch. Ihre Entwicklung weg vom grauen Mäuschen hin zur selbstbestimmten jungen Frau war für mich viel besser verfolgbar. Natürlich hat sie sich nicht komplett verändert, aber konnte im Laufe des Buches viel mehr Selbstbewusstsein erlangen. Das fand ich toll mitzuerleben. Dennoch waren einige Reaktionen von ihr für mich wenig nachvollziehbar.

Nun wieder zu etwas Positivem: Kate, April und Tyler, die im Buch als Nebencharaktere vorgestellt werden (aber in den nächsten Bänden wahrscheinlich eine grössere Rolle spielen werden) waren für mich ein grosses Highlight des Romans! Die Dialoge zwischen den einzelnen Figuren waren einfach der Hammer, ich musste immer wieder schmunzeln. Ausserdem fand ich es so toll, wie alle drei zu Raelyn hielten und sie auf ihrem Weg unterstützt haben. Hut ab für diese tollen Nebencharaktere - noch selten waren mir die »Nebendarsteller« in einem Roman so sympathisch wie hier!

Zur Geschichte möchte ich nicht allzu viel verraten, nur so viel: Die Handlung geht eher langsam voran. Raelyn und Hunter begegnen sich zwar auf den ersten Seiten, aber es dauert über 100 (!) Seiten, bis sie wirklich miteinander versprechen. Auch andere Teile des Buches wirkten für mich eher langgezogen und hätten gekürzt werden können. Hingegen habe ich andere Szenen, die nur angedeutet wurden, in ausführlicher Version vermisst.

 

Fazit: 

Alles in allem ist »Forever Free - San Teresa University« eine nette New Adult-Story, in der die Protagonisten für mich leider eher schwach waren, mir die Nebencharaktere dafür umso sympathischer waren. Die Geschichte ist nicht wirklich etwas Neues, aber das ist in Ordnung - wenn man als Leser*in auch etwas Geduld für dieses Buch mitbringen muss, weil die Handlung teilweise wirklich langgezogen ist. Von mir gibt es deshalb drei Sterne.