Rezension

Nette zeitreise, es gibt aber bessere

Ein Hauch von Ewigkeit - Jacqueline Sheehan

Ein Hauch von Ewigkeit
von Jacqueline Sheehan

Bewertet mit 3 Sternen

Die Kurzbeschreibung trifft in diesem Fall den eigentlichen Inhalt des Buches recht gut, wenn ich auch sagen muss, dass die Gewichtung ein wenig anders gelagert ist. Grundsätzlich ist sie aber meines Erachtens so in Ordnung. Da ich Zeitreise-Romane liebe, war es natürlich klar, dass ich diesen Roman lesen muss und die Tatsache, dass die, zumindest für mich, "Königin der Zeitreiseromane", Diana Gabaldon , einen Kommentar auf dem Cover hinterlassen hat, hat mich in meinem Wunsch natürlich bestärkt. Also ging ich voller Vorfreude an die Geschichte ran.
Auf den ersten 50 Seiten startet die Story im "hier und jetzt" mit einer Lebensbeschreibung von Anna und ihrem Neffen Joseph. Geschieden und nach drei Fehlgeburten auch seelisch sehr angeschlagen, begleitet sie ihre Freundin auf eine Reise durch England und Irland. Am letzten Tag der Reise bekommt sie von einer seltsamen Frau, nach der Besichtigung einer alten Burg, ein Päckchen in die Hand gedrückt. Gleich nach ihrer Heimkehr erfährt sie vom Unfall ihres Bruders und muss ihren Neffen Joseph aus dem Gefängnis abholen. Die Nacht verbringen die beiden in Annas Wohnung und am morgen ertappt sie Joseph beim durchwühlen ihrer Taschen... aufgebracht versucht sie, ihm das Päckchen, dass er in der Tasche gefunden hat aus den Händen zu nehmen und findet sich plötzlich im Irland des 19. Jhd. wieder. Auf der Suche nach Joseph lernt sie die verschiedensten Personen kennen und lieben. Gleichzeitig wird das ganze auch aus Josephs Sicht erzählt. Für mich waren die unterschiedlichen Handlungsstränge irgendwie "to much" denn man wurde aus den 4 unterschiedlichen Geschichten ( Anna heute und im 19. Jhd. sowie Joseph heute und im 19. Jhd.) immer wieder heraus gerissen. Dies änderte sich dann aber Gott sei Dank zur Mitte des Buches und ab da wurde die Handlung etwas ruhiger. Man wechselte nur noch zwischen Annas und Josephs Leben in Irland. Der Schreibstil, wenn auch wie berichtet am Anfang etwas wirr, war flüssig und Personen und Orte ausführlich und bildlich beschrieben. Die Story als solches hat mir sehr gut gefallen. Dennoch sollte man diesen Roman nicht mit den Romanen von Diana Gabaldon gleichsetzen denn auch wenn man hier durchaus Liebe und Romantik finden kann so bleibt sie doch mehr im Hintergrund. An einigen Stellen hätte ich mir die Liebesszenen doch etwas ausführlicher  gewünscht. Manchmal kamen sie doch recht plötzlich und wurden schnell abgehandelt. Ein bisschen mehr Gefühl hätte dem Roman sicher nicht geschadet. Die Charaktere haben mir aber allesamt sehr gut gefallen und jeder für sich wurde von der Autorin liebevoll umschrieben.
Auch den Schluss des Romans hätte ich mir ein bisschen ausschweifender gewünscht. Die vielen Fragen, die die Geschichte aufwarf wurden zwar beantwortet aber diesem Teil hätte die Autorin doch etwas mehr Zeit schenken können.