Rezension

nette Zeitreisegeschichte für jüngere Leser

Das Buch der Zeit - Die steinerne Pforte - Guillaume Prévost

Das Buch der Zeit - Die steinerne Pforte
von Guillaume Prévost

Bewertet mit 3 Sternen

Von den Wikingern, nach Verdun über Ägypten nach Brügge ... da ist für jeden etwas dabei! Eine schöne Zeitreisegeschichte. Allerdings man sollte sich bewusst sein, dass es für jüngere Leser geschrieben ist. Mir hat es für dennoch gut gefallen.

Dieses Buch lag bestimmt 10 Jahre auf meinem SUB. Spontan habe ich nun danach gegriffen, da das so ja nun mal nicht geht.

Insgesamt ist meine Meinung über das Buch etwas zwiegespalten. Es hat mir durchaus gefallen, aber vorallem im Anfang sehe ich deutliche Schwächen. Aber der Reihe nach.

Der Einstieg in das Buch ging für mich sehr leicht. Ich mag Zeitreisegeschichten mit jungen/jüngeren Protagonisten sehr gerne. Und auch die Sichtweise eines Jungen (Sam) fand ich sehr erfrischend, denn in meinen bisherigen Zeitreiseromanen (Edelsteintrilogie und Zeitenzauber+ Auf immer-Reihe) wird ja immer alles aus der Sicht eines Mädchens erzählt. Insgesamt braucht das Buch aber doch seine Zeit um bis zur eigentlichen Zeitreise voran zu schreiten. Man erfährt sehr viel über den Protagonisten und sein Umfeld, aber irgendwie war es für mich dann doch ein kleines bisschen zu ausführlich.

Im weiteren Verlauf der Geschichte springt man dann in verschiedene Epochen und in verschiedene Gebiete. Dabei werden die einzelnen Reisen unterschiedlich lang behandelt. Die Reise nach Verdun zur Zeit des ersten Weltkrieges fand ich interessant, war aber aufgrund der sehr wenigen Seiten für mich dann doch etwas zu kurz, um groß in Erinnerung zu bleiben. Die erste Zeitreise in die Zeit der Wikinger, genauer gesagt in ein Kloster, dass von den Wikingern überfallen wurde, fand ich nicht schlecht gemacht. Hier spürt man sehr gut die Unsicherheit von Sam. Besonders gut gefallen haben mir aber die beiden ausführlichen Zeitreisen. Bisher bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, ob mir die Zeitreise nach Ägypten oder nach Brügge besser gefallen hat. In Ägypten konnte ich mir das Setting deutlich besser vorstellen. In Brügge war die Geschichte dann wirklich spannend, auch wenn hier der historische Hintergrund etwas verloren wurde (was aber auch ok ist). Insgesamt war die Handlung für mich aber durchaus schlüssig aufgebaut. Auch die kleinen Episoden im hier und jetzt fand ich klasse. Sie haben das Ganze irgendwie aufgelockert und nicht das Buch zu aneinander geklatschten Kurzgeschichten aus verschiedenen Zeiten gemacht.

Die Charaktere, die in den verschiedenen Epochen und an den verschiedenen Zeiten auftauchen fand ich sehr gut gestaltet. Für mich hatten fast alle Charaktere die nötige Tiefe. Bei Sam brauchte ich allerdings ein bisschen um mit ihm warm zu werden. In meinen Augen bekommt diese Figur seinen Charakter und seine Tiefe erst im Laufe der Geschichte, also mit den Erfahrungen die er macht. Daher finde ich auch, dass man bei ihm eine sehr deutliche persönliche Entwicklung erkennt. 

Toll dargestellt finde ich auch Lillys fast Stiefvater. Diese eckelige Art von ihm hat mich wirklich mitgerissen und ich kann ihn überhaupt nicht leiden. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass dieser Charakter in den weiteren Bänden noch eine Rolle spielen wird.

Zudem möchte ich noch ein paar Worte über das Cover verlieren. Dieses finde ich persönlich sehr schön. Es zeigt das wichtigste Element im Buch. Zudem hat das Hardcover eine Art Prägung, wodurch es sich beim Lesen einfach gut in der Hand anfühlt. Zudem gefällt mir die schlichte Covergestaltung sehr. Auch das rot finde ich sehr gut gewählt. Ich erinnere mich auch daran, dass ich dieses Buch damals aufgrund des Covers gekauft habe und es auch aufgrund des Covers noch nicht aussortiert wurde. Jetzt darf es erstmal aufgrund seines Covers und seiner Geschichte noch ein bisschen bei mir bleiben.

Band 2 werde ich definitv lesen, auch wenn ich mir diesen noch besorgen muss.