Rezension

Netter, kurzweiliger Roman

Tausend kleine Schritte - Toni Jordan

Tausend kleine Schritte
von Toni Jordan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

 
Grace Lisa Vandenburg muss seit ihrem achten Lebensjahr alles zählen, was sich in ihrer Umgebung befindet. Wie zum Beispiel die Buchstaben in ihrem Namen (19) oder die Schritte zum Lieblingscafé (920). Diese Zwangsstörung begleitet sie schon ihr Leben lang und darum hat sie gelernt, damit umzugehen und ihr Umfeld so wenig wie möglich daran teilhaben zu lassen. Ihren Job kann sie nicht mehr ausüben und so zieht sich Grace immer mehr aus dem Leben zurück. Bis sie eines Tages Seamus Joseph O'Reilly kennenlernt und merkt, dass sie nicht nur die Zahlen zum Glücklichsein braucht.

 

Meine Meinung:

Am Beginn der Geschichte lernt man die ehemalige Lehrerin Grace in ihrem Alltag kennen. Die Zahlen bestimmen jeden Tag ihres Lebens. Seien es die Borsten auf der Zahnbürste oder die Streusel auf ihrem Kuchen - man merkt schnell, dass Grace besessen davon ist, alles zu zählen, was sie umgibt. Man bekommt rasch mit, wie es sein muss, mit so einer Störung leben zu müssen. Denn Grace hat es in ihrem Alltag nicht leicht, was die Autorin in diesem Roman gut zur Geltung bringt. So wiederholen sich die Abläufe und Handlung in der Geschichte des Öfteren, aber genau das zeigt, welche Ausmaße eine solche Zwangssörung annehmen können. Grace meistert ihr Leben trotz allen Schwierigkeiten dennoch äußerst gelassen und scheint davon nicht allzu beeinträchtigt zu werden. Ich finde, dass die Handlung keineswegs langweilig war, auch wenn die Geschichte eher vor sich hin plätschert und nichts wirklich aufregendes passiert.
 
Seamus, den sie im Laufe des Romans kennenlernt, wirkt gleich sehr sympathisch, weiß aber am Anfang noch nichts von Grace' Problemen. Eine Auseinandersetzung ist hier wohl schon vorprogrammiert. Nichtsdestotrotz entwickelt sich zwischen den beiden eine hinreißende Liebesgeschichte und Seamus beginnt langsam, Grace' Taten nachzuvollziehen bzw. sich wenigstens damit abzufinden. 
 
Die Lebensgeschichte von Grace wird in einer kurzweiligen, ansprechenden Form dargestellt, die sich relativ schnell lesen lässt. Warum gibt es von mir trotzdem "nur" 3,5 Sterne? Nun ja, irgendetwas hat mir leider gefehlt... Vielleicht hätte der Geschichte noch eine kleine Wendung gut getan. So war sie doch vorhersehbar und auch wenn ich die Idee toll fand, konnte mich der Roman leider im Endeffekt nicht vollends überzeugen. Aber ich hatte trotzdem Spaß an der Geschichte und diese ist auf jeden Fall etwas anderes, als man sonst zu lesen bekommt.