Rezension

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Netter mittelmäßiger Dystopie-Auftakt

Die Überlebenden - Alexandra Bracken

Die Überlebenden
von Alexandra Bracken

Das Cover hat mich bei diesem Buch dahingehend unterstützt, dass Buch lesen zu wollen. Ich habe mich sofort gefragt, was die weibliche Gestalt in dem Tunnel(?) macht und im Zusammenhang mit dem Klappentext, sah das alles nach vielversprechender Leseunterhaltung aus. 

Zu Beginn des Buches lernen wir die Hauptprotagonistin Ruby kennen. Sie ist eine der wenigen Menschen, die ein tödliches Virus überlebt haben und eine Art "Superkraft" besitzt, weshalb sie mit anderen Jugendlichen in einem Lager gefangen gehalten wird.  Sie alle sind in 5 "Kategorien" eingeteilt: rot, orange, grün, blau und gelb. Die einzelnen Fähigkeiten der Farben bekommt der Leser nach und nach serviert - spannend ist hier, wie jeder damit umgeht.
  Ruby wirkt von Anfang an eher passiv und außenstehend. Nachdem ihr die Flucht aus dem Lager Thurmond gelingt, kommt zwar etwas Spannung auf, die dann aber bis Seite 80 eher abebbt. Mir kam das Buch am Anfang schrecklich langatmig vor, die scheinbare Bedrohung durch die Verfolgung verschiedener Menschen war kaum spürbar und die Handlung plätschert vor sich hin. Zum Glück trifft Ruby schnell auf ihre Weggefährten Chubs, Zu und Liam, denn die drei Charaktere wirken sympathisch, dadurch das jeder von ihnen ein Schicksalsschlag mit sich herum trägt, kam hier wenigstens Spannung auf, indem ich wissen wollte, was die Charaktere zu dem machten, wie sie waren. Sie waren wirklich alle drei gut ausgearbeitet, während ich bei Ruby am liebsten ins Buch gesprungen wäre und sie geschüttelt hätte: Wach auf! Sei spannender! Zwar nimmt sie eine gute und nachvollziehbare Entwicklung innerhalb des Buches, indem sie lernt mit ihren Fähigkeiten umzugehen, Freundschaften zu schließen und jemanden zu lieben, aber ich konnte Ruby auch danach nicht ins Herz schließen. Das Ende ist zwar gut gemacht und hat für einen Kloß in meinem Hals gesorgt, allerdings auch sehr vorhersehbar. Für mich könnte es auch trotz Cliffhanger als abgeschlossenes Buch stehen, sodass ich überlege, ob ich Band 2 wirklich noch lesen soll. Da ich die Grundidee der Story aber wirklich super finde, werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den 2. Band lesen. Außerdem finde ich auch, dass das Buch, je näher es dem Ende rückte, mehr Fahrt aufgenommen hat, sodass ein Folgeband für mich schon da gerechtfertigt war. 
Der Schreibstil von Alexandra Bracken gefiel mir insgesamt gut, auch wenn ich ihn mir bildhafter gewünscht hätte, denn nach den 544 Seiten habe ich kein "dystopisches" Amerika vor mir. 
 

Fazit

Die Grundidee zur Dystopie ist wirklich super. Leider war Band 1 für mich aber nur mittelmäßig, zu distanziert von der Hauptprotagonistin und nur mittelmäßiger Lesegenuss.

(http://glotzkommode.blogspot.de/2015/10/die-uberlebenden-von-alexandra-b...)