Rezension

Nettes Buch

Wenn du zurückkehrst
von Nicholas Sparks

Ein nettes Buch, welchem es allerdings an Emotionen und Tiefe mangelt. Kein typischer Sparks.

*Inhalt*
Trevor Benson hat einen schweren Schicksalsschlag erlebt. Als Arzt beim Militär wurde es so stark verletzt, dass er körperlich teilweise entstellt ist und eine PTBS davon getragen hat. Für Trevor ist es unmöglich weiterhin als Arzt tätig zu sein. Als sein Großvater in New Bern auch noch verstirbt, muss Trevor seine Pläne kurzerhand ändern und reist zum Haus des Großvaters, um sich um die Bienen des alten Mannes mit dem guten Herzen zu kümmern. Dort angekommen trifft er unmittelbar auf die Polizistin Natalie, die ihm sofort den Kopf verdreht und sein Herz im Sturm erobert. Vor allem aber möchte Trevor endlich dahinter kommen, was sein Großvater ihm noch mit seinen letzten Worten versucht hat zu vermitteln.
*Beschreibung*
Nicholas Sparks ist für mich der Inbegriff von Romantik und Liebesromanen. Er steht für Sehnsucht, Ängste, Liebe und Geheimnisse. Dieses Gesamtpaket weist Nicholas Sparks in all seinen Filmen auf, die ich gesehen habe und ebenso in allen Büchern, die ich bisher gelesen habe. Er hat mich immerzu mitgerissen und ich hatte nicht selten Tränen in den Augen. Vor allem aber, habe ich die Charaktere sehr ins Herz geschlossen und habe das Buch immerzu mit einem lächelnden und einem weinenden Auge zugeschlagen. Denn all seine Geschichten berühren zutiefst. Gleichzeitig kommen Umgebungen hinzu, in denen ich mich sofort wohlgefühlt habe. 
Leider konnte ich hier nicht die Gefühle durchleben, die mich sonst in einem Sparks Buch so sehr begeistern und mitreißen. Das Buch startet schön und endet mit Emotionen. Der Mittelteil allerdings hat mich nicht gänzlich überzeugt, was zum großen Teil an den Protagonisten in diesem Buch lag. Trevor verfügt über ein gutes Grundgerüst - Arzt beim Militär, der allerdings bei einem Einsatz verletzt wurde seitdem nicht nur entstellt ist und damit nicht mehr arbeitsfähig, sondern auch noch eine PTBS hat. Ein Gerüst, auf dem der Autor gut aufbauen kann. Allerdings macht Nicholas Sparks sich dies nicht zunutze. Als Leser hat man diese Tatsache im Hinterkopf, sie werden allerdings nicht vertieft und genauer beschrieben und haben schon einmal gar keine Auswirkungen auf den Handlungsverlauf. Generell konnte ich nicht wirklich mit Trevor sympathisieren oder eine Bindung zu ihm aufbauen, da ich ihn einfach zu wenig mit all seinen Gefühlen kennengelernt habe. Erst mit der Zeit kommen mehr Emotionen rüber, aber nie so intensiv oder gehäuft, dass ich mehr für Trevor empfinden konnte. Ähnlich erging es mir mit Natalie. Ich habe von Anfang an nicht nachvollziehen können, was die beiden füreinander empfinden und ganz nebenbei baggert Trevor Natalie auf eine äußert platte Art und Weise an. Trevor weiß ungefähr so wenig über Natalie, wie der Leser auch. Sie gibt nichts von sich preis, ist gefühlsmäßig auch eher zurückhaltend und etwas unterkühlt. Erst gegen Ende des Buches verrät Natalie mehr über sich und ihre Vergangenheit. Allerdings hatte ich immerzu das Gefühl, dass sie mit Trevor nicht sonderlich nett umgeht. Natalie kann sich nicht entscheiden was sie will. Mal öffnet sie sich Trevor, dann wieder geht sie ihm aus dem Weg und versucht Abstand zu gewinnen. Am Ende spitzt sich das Ganze dann auch noch zu, was ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen konnte. Die Situation mit ihrem Mann ist wahnsinnig erschreckend und traurig. Ich fand es allerdings gut, dass sie Trevor in ihr „Geheimnis“ einweiht und ihn mitnimmt. Dass das wiederum im Geschlechtsverkehr endet war dann doch mehr als unsensibel. 
Den einzigen Charakter, den ich ins Herz geschlossen habe, war der Opa von Trevor, obwohl ich ihn nie wirklich kennengelernt habe. Er scheint ein so liebevoller und herzlicher Mann gewesen zu sein, der die Menschen so genommen hat, wie sie nun einmal sind, ohne sie in Schubladen zu stecken. Auch die Liebe zu seinen Bienen fand ich unheimlich sympathisch. 
Callie mochte ich von Seite zu Seite ebenfalls immer etwas mehr, da man einfach mehr über sie erfahren hat und ihre Art begründet war. 
Natürlich gab es auch einige positive Seiten des Buches. Beispielsweise fand ich die Umgebung wieder einmal wunderschön. Ich mag die Szenerie, die Nicholas Sparks in seinen Büchern schildert. Vor allem die Geschichte um den Honig und die Bienen fand ich klasse und hat mich begeistern können. Des Weiteren hat Nicholas Sparks alle Handlungsstränge toll miteinander in Verbindung gesetzt, sodass am Ende alles einen Sinn gemacht hat und es zu einem Ende kommt, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Der Schreibstil von Nicholas Sparks hat dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Ich mag seine Art zu schreiben. Flüssig, herzlich und mit Umgebungen, die einen verzaubern. In diesem Buch hat sich der Autor für die „Ich-Perspektive“ des Protagonisten Trevor entschieden, der aus der Vergangenheit heraus erzählt. 
*Fazit* 

Für mich insgesamt ein schönes Buch, dem es allerdings an den typischen Sparks-Emotionen fehlt. Die Handlungen wurden allerdings toll miteinander verwoben und haben wunderbar aufeinander aufgebaut. Der Schreibstil von Nicholas Sparks hat mich auch hier wieder gepackt und ich habe das Buch relativ schnell weggelesen. Insgesamt ein nettes Buch, wohl aber nicht das Beste von Nicholas Sparks. Daher gibt es *4 Sterne* von mir.