Nettes Buch
Bewertet mit 3 Sternen
Summer Wine fängt direkt sehr sexy an, was mich ehrlicherweise etwas unvorbereitet getroffen hat. Ich mag gerne eine langsame Entwicklung und hier waren mir die ersten Kapitel definitiv zu überstürzt… Selbst für einen Erotikroman (und das hatte ich bei diesem Buch nicht im Kopf) wäre mir das zu schnell und zu viel, zumal Raùl ein Wildfremder war. Da spürte ich leider keinen einzigen Funken, zumal er auch ein ziemlich schmieriger Typ ist und als sie dann zusammen in der Bodega waren und erwischt wurden war das für mich wirklich nur fremdschämen.
(Es gab dabei auch ein paar Szenen in denen ich einfach nur die Stirn runzeln musste, denn welcher klar denkende Mensch geht zu einem Fremden und leckt ihm über die Haut?! Das muss wirklich jemand sein, der überhaupt kein Schamgefühl hat. Für mich war das sehr befremdlich, das Gegenteil von sexy und hat leider dafür gesorgt, dass ich einiges an Distanz zu den Charakteren wahren wollte. Wirklich schade.)
Ich hatte allerdings Hoffnung, Iago dann in die Geschichte eingeführt wurde. Leider muss ich sagen, dass mir jedoch bis zum Ende das Gewisse Etwas gefehlt hat. Ich habe weder Kribbeln noch Funken gespürt beim lesen, was ich wirklich sehr schade fand, denn das ganze Drumherum stimmte. Die wunderschöne Landschaft - die in meinen Augen auch wirklich gut beschrieben wurde -, das ganze Setting und die Handlung. All das hatte wirklich Potential und ließ sich flüssig lesen. So wurde zum Beispiel sehr bildlich beschrieben wie die Wellen an den Klippen brechen und die Gischt daran hochspritzt und Liana oben noch den leichten Sprühnebel davon spüren konnte. In dem Moment hätte ich mich am liebsten ebenfalls auf Lanzarote befunden und habe das graue, regnerische Wetter hier beinahe vergessen.
Im letzten Drittel des Romans gab es dann noch einmal ein bisschen Spannung, was mir gefallen, mich aber nicht sonderlich überrascht hatte. Generell war das Ende rund und hat die Geschichte gut abgeschlossen.
3 Sterne für ein netter Buch zwischendurch. Richtig überzeugen konnte es mich jedoch leider nicht.