Rezension

Nettes Buch für Zwischendurch

Spiel der Schatten - Michael Peinkofer

Spiel der Schatten
von Michael Peinkofer

,, [...] Die Wahl liegt bei Ihnen, ehrenwerte Gentlemen und hochgeschätzte Damen, doch seien Sie stets auf der Hut-  was Sie im Caligorium sehen, wird Sie niemals wieder loslassen, eine vortreffliche Erfahrung, die ihr Leben verändern wird!" ( aus: Spiel der Schatten, Michael Peinkofer, Baumhaus Verlag) 

Schauplatz ist das viktorianische London um 1886. Verdeckt durch den dichten Nebel, der sich über die ganze Stadt London ausgebreitet hat, befindet sich das "Penny Theatre", das dem Theaterstücksteller und Akteur Horace Pence gehört. Seit jeher Zeit befindet sich das Theater in dem Besitz der Familie Pence und einst sollte auch die junge Tochter, Cynthia, diese Familientradition fortführen. Doch so weit soll es nicht kommen, denn das Puppentheater steht vor dem Bankrott, und mit der Schließung geht auch ein Teil der Existenz und vor allem Leidenschaft der Theatergemeinschaft verloren, die nun ohne jegliche Perspektive und Plan dastehen. Zunächst mag keiner so recht den Grund für diesen Schicksalsschlag laut auszusprechen, aber das Wissen schwebt in den Köpfen der zusammengewachsenen Familie: Das "Caligorium". Dort lockt der Professor Caligore mit nie dagewesenen Illusionen und zieht damit erfolgreich die Masse in sein Theater. Nachdem Cyns Vater in seiner Verzweiflung sich durch die Pforte des Schattentheaters begibt, um den Grund seines Scheiterns nachzugehen, ahnt er nicht, was sich hinter den Ausrufungen und der versprochenen Illusionen verbirgt- eins ist jedoch offensichtlich, denn nach seiner Rückkehr ist er nicht mehr derselbe liebenswerte und zuvorkommende Vater, den Cyn kannte. Und somit begibt sie sich, ganz auf sich allein gestellt, in ein gefährliches Abenteuer und lernt im wahrsten Sinne des Wortes die 'Schattenseite' kennen..  

Das Buch lag nun schon länger auf meinem SuB (=Stapel ungelesener Bücher), weshalb ich nicht mehr genau sagen kann, was mich zu diesem Kauf angeregt hat. Wahrscheinlich das Zusammenspiel von Klappentext und Buchcover. Denn das Cover ist meiner Ansicht nach wirklich sehr schön gestaltet und, wenn man sich mit der Handlung auseinandergesetzt hat, auch passend zu dem Inhalt gewählt. Besonders hat mich der Klappentext angelockt, der das viktorianische London als Schauplatz präsentiert, der den Leser auch während des Lesens aufgrund der an manchen Stellen detaillierten Beschreibung des Ortes nicht enttäuscht- denn man wird direkt in diese Zeit zurückversetzt und hat das Gefühl, Hand in Hand mit der gehetzten Cynthia durch die dunklen und vom Nebel verhüllten Straßen Londons zu laufen. Wo ich schon einmal bei Cynthia bin, die die Protagonistin des Buches darstellt, kann ich auch gleich bei ihr bleiben. Cyn ist in dem Buch ein fünfzehn-jähriges Mädchen, das schon einige Verluste hatte erleiden müssen in ihrem jungen Leben. Und dennoch hat sie während des gesamten Handlungsverlaufs nicht einmal aufgehört das Leben von der schönen Seite zu betrachten- sie hat immer das Gute in allem gesucht, was ich allerdings an manchen Stellen als zu dick aufgetragen empfunden und sie als noch jünger eingeschätzt habe , wobei ich mich selbst auch als eine ziemlich positive und optimistische Person bezeichnen würde. Zu den anderen Figuren kann ich nicht viel sagen, denn es wurde nicht näher auf sie eingegangen, lediglich hat Cyn ab und an ihre Beziehungen zu diesen geschildert. Zu der Handlung kann ich allerdings nur sagen, dass mir die Dramatik, die in diesem Buch eigentlich im Vordergrund stehen sollte, gefehlt hat. Es ist mir auch beim zweiten Leseversuch nicht gelungen mich direkt in die Handlung einzufühlen. Vielleicht lag es an der Beschreibung, die mir manchmal zu oberflächlich erschien, um mich genau in das Geschehen hineinzuversetzen. An manchen Stellen ist es dem Autor durchaus gelungen Emotionen in mir zu wecken, jedoch waren es zu wenig Stellen in denen ich mit den Figuren mitgefühlt habe, aber man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, weshalb man vor allem auch Wert auf die Überschaubarkeit der Handlung legt.  Dennoch ist es ein schönes Buch für zwischendurch und hat deswegen von mir 3 von 5 Sternchen verdient.