Rezension

Nettes Jugendbuch, aber auch nicht mehr

Liebe geht durch alle Zeiten. Edelsteintrilogie 01. Rubinrot - Kerstin Gier

Liebe geht durch alle Zeiten. Edelsteintrilogie 01. Rubinrot
von Kerstin Gier

Gwendolyn ist ein klein wenig geschockt, als sie ganz plötzlich in eine andere Zeit geschleudert wird, denn schließlich ist es ihre Cousine die das Zeitreisegen geerbt haben soll und jahrelang auf diese Ereignisse vorbereitet wurde. Während bei ihrer Cousine so rein gar nichts passiert, werden Gwendolyns Zeitsprünge immer häufiger und nicht ganz ungefährlich. Als sich Gwen dazu entschließt mit offenen Karten zu spielen, ahnt sie nicht was in Sachen Abenteuer und Liebe auf sie zukommen wird…

 Kaum hielt ich das Buch in der Hand war ich zunächst einmal geplättet vom Design des Covers, das auf einem Bild bei weitem nicht so schön wirkt wie in echt. Das Papier in dieses zarten rosa und die schwarze Bemalung in Lack mache wirklich was her und das Buch wäre schon allein als Dekogegenstand sein Geld wert. Nun, als Leser zählt für mich natürlich das Innere, aber ein fantastisches Äußere muss selbstverständlich erwähnt werden [;)] .

Der Roman ist ein Jugendbuch und ich würde es Mädchen ab 13 Jahren empfehlen, die gern ungewöhnliche Geschichten mit einem Hauch Liebe und starker Mädchenfreundschaft lesen. Die Freundschaft zwischen Gwen und Leslie habe ich als sehr fest und innig empfunden, während Gwen die jenige ist, die alle Dinge durchlebt arbeitet Leslie im Hintergrund und versucht Gwen mit allen Informationen die sie finden kann zu helfen. Auch wenn Gwen eindeutig im Vordergrund des Buches steht, muss ich sagen, dass mir die engagierte Leslie meine Lieblingsprotagonistin war. Nicht, dass Gwen unsympathisch gewesen wäre, aber Leslie hatte einfach das gewisse Etwas Neugier und Keck, die ich bei Gwen nicht so empfunden habe.
Die Liebesgeschichte kommt erst später in die Gänge und ist auch sehr brav (Jugendroman!), aber sehr süß und schön zu beobachten wie Gwen und Gideon, der leider noch etwas blass bleibt, zueinander finden.

Die Zeitreiseaspekte sind gut und nachvollziehbar erklärt wurden- Frau Gier scheint sich viele Gedanken darum gemacht zu haben, wie sie den Mittepunkt ihrer Geschichte logisch umsetzt. Da ich sehr auf Zeitreisen und die Geschehnisse in einem anderen Jahrhundert fixiert bin, hätte es nach meinem Geschmack noch mehr Auseinandersetzung mit dem fremden Jahrhundert geben können- mehr Probleme für Gwen sich dort zurecht zu finden, weniger viel Vorwissen von Gideon und mehr Gefahren. Allerdings ist das Buch für eine jüngere Leserschaft, und für sie mag es genau die richtige Dosis Action sein.
Auf die Frage, ob das Buch auch für Erwachsene interessant ist, kann ich sagen, dass man es als Kerstin Gier- Fan und Zeitreiseliebhaberin wenigstens probieren sollte. Ein wenig Einfühlvermögen in die kindliche/jugendliche Denkweise sollte jedoch vorhanden sein um den Roman besser genießen zu können.

Insgesamt ein schönes Jugendbuch, das zu Anfang etwas brauchte um richtig in die Gänge zu kommen, aber von Kapitel zu Kapitel immer mehr an Fahrt gewinnt.