Rezension

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Neuanfang

Die Lavendelfarm - Irene Hannon

Die Lavendelfarm
von Irene Hannon

Logan West zieht mit  seiner verwaisten 5-jährigen Nichte Molly nach Hope Harbor und hofft dort für sie beide ein neues Zuhause zu finden.  Die Nachbarin Jeanette ist vor 3 Jahren aus demselben Grund hierhergezogen. Und als eine syrische Flüchtlingsfamilie mit dem gleichen Ziel in den Ort kommt, zeigt sich die Hilfsbereitschaft der Einwohner, die den traumatisierten Neuankömmlingen einen sichern Hafen bieten wollen. 

Die Autorin zeichnet einfühlsam das Bild einer friedlichen Kleinstadt, deren Einwohner die Neuankömmlinge mit offenen Armen aufnehmen.  Mit der Zeit ergibt sich ein Bild aus der Vergangenheit der unterschiedlichen Hauptpersonen, die alle schweres zu verarbeiten haben. Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam.Der kleine unerzogene Hund Toby lockert die Geschichte sehr auf und sorgt für Verbindungspunkte zwischen den verschiedenen Parteien.  Schritt für Schritt kommen sich Logan, Molly, Jeanette und die syrische Familie näher und besonders zwischen Logan und Jeanette entwickeln sich langsam Gefühle, die sich Jeanette aber nicht eingestehen möchte.  Der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf der langsamen  emotionalen Charakterentwicklung der Hauptakteure, deren Darstellung der Autorin sehr gut gelingt. Die Lavendelfarm und die Teestube bieten einen wunderbaren Hintergrund, die durch die direkte Meerlage noch einnehmender wird. Die Handlung an sich kommt sehr langsam voran, was aber an dem speziellen Thema liegt. Der Verlust  naher Familienangehöriger geht oft mit Vertrauensverlust, Ängsten und Wut einher, deren Verarbeitung hier gut geschildert wird. Am Ende gipfelt die Erzählung in einem Höhepunkt, der zu einer Auflösung der Spannungen führt und damit die Geschichte zu einem gelungenen Ende bringt. Mich hat das Buch gut unterhalten. Nur an einigen Stellen störten mich dann doch die Länge der Entwicklung.