Rezension

Neuanfang für Juliette

Das Mädchen, das in der Metro las - Christine Féret-Fleury

Das Mädchen, das in der Metro las
von Christine Féret-Fleury

Bewertet mit 3 Sternen

Juliette liebt Bücher. Jeden Morgen hat sie eines dabei, wenn sie mit der Metro ins Büro fährt. Mindestens genauso gern liebt sie es aber, die Mitreisenden jeden Tag zu beobachten. Eines Tages jedoch steigt sie zwei Stationen früher aus und begegnet Soliman, der mit seiner Tochter zusammen inmitten von Büchern lebt. Er schickt jeden Tag Boten aus, um Bücher an Menschen zu verteilen: Er glaubt, dass jedes Buch die Macht hat, den Menschen zu verändern, wenn es an den Richtigen verteilt wird. Bald ist auch Juliette mittendrin in der Faszination dieser Bücher, wird zunächst selbst zur Botin, dann soll sie Soliman vertreten, der einige Tage verhindert ist.

Gemächlich breitet sich diese Geschichte vor dem Leser aus. Es ist eine Erzählung über Bücherliebhaber, für Bücherliebhaber geschrieben. Juliette ist nicht glücklich in ihrem Leben als Immobilienmaklerin, sie wagt einen völligen Neuanfang und geht ganz darin auf. So gesehen macht das Büchlein Mut, sich selbst zu finden und seinen Sinn im Leben.

Doch fehlte mir in der Erzählung die Spannung, zu langsam plätschert die Geschichte voran, und irgendwann war mir die sehr poetische Sprache zu wenig für ein Buch, in dem so wenig vorangeht. Insgesamt hat mich das Buch nicht begeistern können, ich vergebe 3 von 5 Sternen. Es wird wohl Leser geben, die sich eher in dieser Geschichte wiederfinden als ich.