Rezension

Neue Dystopie die spannend den Ausbruch aus gegebenen Strukturen aufzeigt

Zentolia. Glasglanz - Tamara Schmid

Zentolia. Glasglanz
von Tamara Schmid

Bewertet mit 4 Sternen

„Zentolia. Glasglanz“ von Tamara Schmidt ist der Sieger des digi:talents Schreibwettbewerbs Romantasy 2018 mit Sweek und das zu Recht!

 

Die Autorin entführt uns in eine dystopische Welt, in der eine große Angst vor Lebewesen (Tieren, Pflanzen, etc.) jeglicher Art herrscht. Die Menschen von Zentolia leben innerhalb der Mauern in dieser Stadt und sind in drei „Schichten“ bzw. „Kasten“ eingeteilt, die sich in den Glanz, die Norm bzw. die Rotte unterteilen. Menschen müssen die Arbeiten ihrer Eltern/Vorfahren übernehmen. Das Leben ist stark reglementiert. Der Protagonistin Fauna stößt dieses gar nicht auf, da sie es nicht anders gewohnt ist. Sie ist ein funktionierendes Glied in dieser Kette. Nur durch das Verschwinden ihrer Mutter und ihres einzigen Freunde und durch das plötzliche Erscheinen von Sander, einem jungen Mann, der ihr hilft obwohl sie diese Hilfe nicht wirklich annehmen möchte, verändert sich etwas in ihrer Sichtweise und Wahrnehmung der Zustände in dieser Stadt. Und so schliddert sie in ein Abenteuer sondergleichen. Die Grundmauern ihrer Lebensgrundlage werden nach und nach zerstört und sie stellt sich mutig dieser Situation, ja, schafft es, sich von den Dogmen zu befreien und strebt nach der Wahrheit.

 

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Man ist direkt in der Story drin und fühlt und leidet mit Fauna mit. Ich konnte auch sehr gut nachvollziehen, dass sie die Situation so akzeptiert und nicht rebelliert, da sie es nicht anders kennengelernt hat. Auch diese langsame Veränderung, die in ihr vorgeht fand ich sehr gut beschrieben. Allerding konnte ich nicht ganz nachvollziehen, dass sich ihr Gefühlsleben, mit ihren – ich nenne es mal – Wutausbrüchen, nicht ebenfalls geändert haben. Da fand ich die Zeichnung des Charakters etwas inkonsequent. Aber insgesamt hat diese Tatsache nicht wirklich den Plot und dessen Entwicklung gestört. Und der Plot entwickelt sich wirklich ziemlich rasant! Ich bin froh, dass sich etwas tat, denn mir als Leserin war es ein Graus über solch eine absolute Diktatur zu lesen. Was bin ich froh, dass wir Menschen mehr Freiheiten und Rechte haben (jedenfalls auf mich bezogen).

 

Aber nun zurück zum Buch, welches mir rundum gut gefallen hat. Natürlich wird es eine Fortsetzung geben, aber der vorliegende erste Teil ist gut in sich abgeschlossen und weist keinen zu heftigen Cliffhanger auf. Mich nerven ja Bücher, die eigentlich nur Kapitel sind. Das ist hier überhaupt nicht der Fall. Auch sind viele kreative Twists gegeben. Ich vergebe gerne 4 von 5 Sterne und freue mich auf eine Fortsetzung.