Rezension

Neue Hauptfigur mit alten Problemen ...

Ostwind - Aris Ankunft
von Lea Schmidbauer

Bewertet mit 4 Sternen

Lea Schmidtbauers neuster Teil der „Ostwind“ Reihe ist Ende Oktober 2017 in „der Hörverlag“, Randomhouse, erschienen. Wieder haucht die Sprecherin Anja Stadlober Geschichte und Figuren Leben ein. "Aris Ankunft" ist eine ungekürzte Lesung, auf 6 CD´s.

Mika vermisst ihren Milan sehr, der in Amerika nun mit Mustangs arbeitet. Doch aus dem Besuch in den USA scheint nichts zu werden – Ostwind hatte einen Unfall. Durch ein Feuer in seinem Unterstand auf der Koppel ist Mikas schwarzer Hengst nicht mehr, wie sie ihn kennt.
Doch das Schicksal schickt ihr ein Mädchen, dessen Seele genauso zerrissen ist, wie die von Ostwind. Nur das sie gelernt hat eine innere Stärke aufzubauen. Nur hat Ari bisher nicht gelernt diese kontrollieren zu können …

Dass nun schon der 5. Band der „Ostwind“ Reihe erschienen ist, erfreut die vor allem jungen Fans, besonders. Aber als Pferdefans muss man nicht unbedingt zu dieser Zielgruppe gehören, um mit Ostwind Abenteuer zu erleben.
Mika steht hier ein großer Schritt bevor, denn sie muss lernen auch loslassen zu können. Gerade diese spezielle Bindung ist es wohl, die jeden fasziniert und auch bis zu diesen vordringt.
Ostwind begegnet man hier anders, als man es von diesem kraftstrotzenden Hengst gewohnt war. Denn durch den, bereits im Klappentext erwähnten, Unfall, ist das schwarze Pferd ängstlich und abgemagert.
Auch Mika kam mir so vor, denn wer ein eigenes Tier hat, wird merken, wie es einem ergeht, wenn dieses krank ist.
Das Lea Schmidtbauer hier aber sich entschlossen hat eine neue Hauptfigur aufzunehmen, gab der Geschichte eine ganz neue Dynamik. Zumal der Aspekt, dass Ari von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht wird, eine düstere Handlung hineinbringt.
Ich fand im Allgemeinen, dass Lea Schmidtbauer ihre sonst so strahlende Handlung hier sehr düster erscheinen ließ. Auch beginnt sie Muster aus den Vorbänden zu wiederholen, als wenn es keinen anderen Weg gegeben hätte, die Handlung voranzubringen.
Was ich hier anspreche, ist, dass wieder ein „Problemkind“ zur Heldin wird, nur dass dieses Mal eben nicht mehr Mika in den Vordergrund rückte.
Wer mich wieder von sich überzeugen konnte, ist Fanny. Nicht nur, dass ich ihre Filmfigur (Amber Bongard) toll besetzt finde, auch überzeugt mich die Buchfigur enorm. Sie hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, ist für andere da und meine geheime Heldin, nicht nur in diesem Teil.
Zwar versuchen Fanny und Ari immer wieder die Handlung in Schwung zu bringen, aber leider stellte sich dies erst zu Ende hin ein. So schnell wie dieser da war, ebbte er auch wieder ab.
Auch die Hörbuchsprecherin tat wieder ihr Bestes und versetzte den Figuren ein Hauch Leben.
Vielleicht ist es auch an der Zeit ein neues Projekt anzuschieben. Lea Schmidtbauer arbeitet ja hauptsächlich in Film und Fernsehen. Mit der neuen Fernsehserie „Trakehnerblut“ (wird nur in Österreich bisher ausgestrahlt) ist sie an einem neuen Pferdeprojekt beteiligt. Ich würde mich über neue Figuren und Fellnasen freuen.

„Ostwind – Aris Ankunft“ hat starke Figuren, etwas düstere Stimmung, mit einem sich leider wiederholenden Grundplot.

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