Rezension

Neue Hoffnung

Auf Null - Catharina Junk

Auf Null
von Catharina Junk

Klappentext:
"Vielleicht ja, vielleicht nein. Lasst euch überraschen." Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie. Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt? Ein mitreißender und lebensbejahender Debütroman.

Die Autorin:
Catharina Junk, 1973 in Bremen geboren, studierte Deutsche Sprache und Literatur, Psychologie und Volkskunde an der Universität Hamburg. Sie arbeitete mehrere Jahre als Redakteurin für Fernsehserien und Reihen beim NDR und ist seit 2008 selbständige Drehbuchautorin für Film und Fernsehen. «Auf Null» ist ihr erster Roman. 2014 erhielt Catharina Junk für eine frühe Fassung von «Auf Null» den Hamburger Literaturförderpreis. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Meine Meinung:
„Auf Null“ erzählt die Geschichte von Nina, die nach einer Krebserkrankung wieder zurück in ihr Leben finden muss. Verständlich, dass sie der neuen Situation noch nicht traut. Wird ihr Körper sich wieder gegen sie stellen, oder kann sie ab jetzt normal weiterleben?
Mit viel Feingefühl und einer gehörigen Portion Sarkasmus erzählt die Autorin Catharina Junk, wie Nina sich ihren Ängsten und dem Leben stellt. Denn nach der Krankheit kann vor der Krankheit sein, oder vielleicht doch nicht?

Natürlich ist auch Ninas Familie involviert, denn Krebs und die daraus resultierenden Folgen, der Verlauf der Krankheit, der Furcht vor den Schmerzen, dem eventuellen Tod geht auch an ihnen nicht spurlos vorbei. Und wer schon einmal gesehen hat, wie eine Chemotherapie abläuft, weiß, was der Patient alles bewältigen und aushalten muss. Zudem verliebt sich Nina noch in Erik, der ihr neuen Lebensmut gibt. Er ist ein toller Charakter, genauso wie sein Vater Knut.

Catharina Junk hat es vollbracht, die Geschichte dramatisch, traurig, hoffnungsvoll, ironisch und mit einigem Humor zu schreiben. Bücher über Krebs sind nicht immer trostlos, sondern können auch lebensbejahend sein. Amüsant und mit beißendem Humor kommt Nina daher, und lässt sogleich den Leser in ihr Herz und in ihre Seele blicken. Denn dahinter verbergen sich nicht Sarkasmus und eine zur Schau gestellte Abgestumpftheit, sondern eine breite Gefühlspalette, die Nina durchläuft und gut verbirgt. Aber wer würde ihr das nach diesem Martyrium verdenken? So hält sie sich wach, das ist ihre Art, damit umzugehen. Einfach nur menschlich.

Der Schreibstil ist locker-leicht und lässt die Seiten nur so fliegen.

Ein Buch, das berührt und zeigt, dass es nie zu spät ist zum Kämpfen.

4 Sterne.