Rezension

Neue Idee, in Teilen richtig gut umgesetzt

Soul Beach 01. Frostiges Paradies - Kate Harrison

Soul Beach 01. Frostiges Paradies
von Kate Harrison

Bewertet mit 3 Sternen

Ich glaube, „Soul Beach“ wird wiedermal eines der Bücher sein, die die Bloggergemeinde spalten wird. Die einen werden es lieben, die anderen finden es ganz okay. Ich gehöre wohl mehr zur zweiten Kategorie, denn obschon dieser Roman einiges zu bieten hat, konnte er mich letztendlich doch nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Die Loewe Verlagsvorschauen hatten mich schon ziemlich neugierig auf diesen Roman gemacht und auch der Klappentext versprach eine neue, spannende Story auf die ich sehr gespannt war.
Nun kann ich nicht gerade behaupten, „Soul Beach“ wäre kein spannender Roman – aber – er hat mich halt auch nicht vom Hocker gehauen. Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass die Konkurrenz in diesem Genre derzeit recht groß ist und ich kurz vorher einen regelrechten „Kracher“ gelesen habe.
Somit wäre dann wieder bewiesen, welchen Einfluss der Zeitpunkt, zudem man ein Buch liest, auf den Eindruck hat.
Sehr schnell war ich mitten im geschehen, denn die Autorin machte kein langes Federlesen und warf mich gleich mittenrein in das Leben der Protagonistin Alice.
Soweit so gut, denn hier fühlte ich mich auch erstmal richtig wohl. Ich lernte die Familie kennen und erfuhr Einzelheiten über den tragischen Tod von Megan. Dann kommt die in der Kurzbeschreibung erwähnte Mail und schnell findet man sich gemeinsam mit Alice am Soul Beach wieder. Hier kommt dann auch schon mein erster Kritikpunkt. Mir waren die Beschreibungen einfach ein wenig zu „seicht“. Sicher ist es schwer einen Ort zu beschreiben, an dem es nur Sand und Meer gibt... und ja, natürlich weiss man von Postkarten und Fototapeten wie so ein paradiesischer Strand aussieht ... aber irgendwie wollte einfach kein so rechtes Bild entstehen. Besser gelungen sind auf jeden Fall die Figuren des Romans. Alice mochte ich von der ersten Seite an. Ihre Art die Dinge zu sehen und selbst in ihrer Trauer ihren Humor nicht zu verlieren hat mir gut gefallen. Vielleicht hätte sie ein paar Fragen mehr stellen können und nicht alles was mit „dem Beach“ zu tun hat so hinnehmen sollen. Auf der anderen Seite entwickelte sie aber einen gehörigen Biß, um gewisse Dinge zu klären. Hier gehe ich natürlich nicht ins Detail :)
Die Geschichte gefällt mir grundsätzlich gut aber der Funke sprang einfach nicht über. An Kate Harrisons Schreibstil liegt das sicher nicht, denn auch hier gibt es wieder einen Pluspunkt.
Nicht gefallen hat mir auch die Liebesgeschichte des Romans, obwohl ich weiss Gott ein „Romantikfetischist“ bin. Für mich war es einfach zu künstlich... aber lest einfach selber.
Spannung hatte ich mir natürlich vor allem versprochen und wie oben schon angedeutet habe ich sie auch gefunden. Leider nicht durchgehend. Zu Beginn fand ich alles noch recht spannend und aufregend... dann wurde es allerdings ein wenig schleppend und zog sich für meinen Geschmack zu sehr dahin, ohne dass es irgendwelche Spannungsspitzen gab. Irgendwie dümpelte alles so vor sich hin. Schön zu lesen aber eben nicht spektakulär. Zum Ende hin wurde dann noch einmal eine Schippe drauf gelegt und zumindest ein Teil des Rätsels gelöst... aber eben nur ein Teil und die von mir erhoffte Antwort blieb letzten Endes doch aus. Ebenso wie die Lösung des Mordfalls, wobei ich dies noch verstehen kann, da es ja der Auftakt einer Trilogie ist :)

Es hat mir nicht Leid getan meine Zeit mit „Soul Beach“ zu verbringen. Die Story war für mich neu und wurde in Teilen auch wirklich gut umgesetzt. Dennoch gibt es für mich leider einige Kritikpunkte, die es für meinen Geschmack zu einem guten – aber keinem überragenden Roman machten. Nach dem Lesen stellte ich mir selber die Frage, ob ich diese Reihe weiter verfolgen möchte. Die Antwort war JA – vielleicht kann mich der 2. Teil ja dann völlig überzeugen.

©Nicole Huppertz (the-cinema-in-my-head.blogspot.de)