Rezension

neue Idee schön umgesetzt

Dark Love - Lia Habel

Dark Love
von Lia Habel

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 2195 hat sich nach mehreren Katastrophen das Bild der Welt verändert. Die Menschen leben nach viktorianischen Maßstäben und Normen in einer Welt, die von der Technik beherrscht wird.
Die 16-Jährige Nora kehrt für die Weihnachtsferien vom Internat zu Ihrer ungeliebten Tante zurück. Ich Vater verstarb vor einem Jahr. Kurz nach ihrer Ankuft wird Nora entführt und muß mit zwei Erkenntnissen fertig werden: Zombies gibt es wirklich und ihr Vater lebt noch. Und Nora ist die einzige, die die Grundlagen für ein Heilmittel besitzt.
Nora taucht ein in eine Welt, die sie so nie erwartet hätte.

Das Cover ließ mich als erstes auf dieses Buch aufmerksam werden. Es ist wunderschön gestaltet und macht neugierig auf die Geschichte, denn es kommt ohne - kitschige? - Bilder aus.
Die Geschichte um Nora beginnt langsam, man erfährt einiges über die Welt in der sie lebt und auch über Nora selbst. Als sie entführt wird, hat sie natürlich Angst, aber die besiegt sie schließlich und sie wird in eine Gemeinschaft aufgenommen, die eng zusammen hält und für einander einsteht, denn sie haben niemand anderen. Und auch wenn sie sich das anfangs nicht hätte vorstellen können, möchte sie ein Teil dieser Gemeinschaft sein.

Die Annäherung der beiden Hauptcharaktäre, Nora und Bram, geschieht langsam und angemessen, sie lernen einander kennen und schätzen. Denn Bram ist ein Zombie, dem durchaus bewußt ist, daß seine Zeit bald abgelaufen ist. Denn Zombies halten nicht ewig, trotz aufwendiger Reparaturen. Und er ist auch einger der wenigen, der seine Menschlichkeit behalten hat. So kämpfen die guten - menschlichen - Zombies gegen die bösen, um die Menschheit, die sie ablehnt, da sie anders sind, zu beschützen.

Und so kämpfen Nora und Bram Seite an Seite, um die Menschheit nicht noch mehr im Chaos versinken zu lassen. Und es stellt sich die Frage: einige opfern um viele zu retten? Und sollte auf die Zombies überhaupt Rücksicht genommen werden, da sie ja schon tot sind?

Eine leise Liebesgeschichte, die ich so nicht erwartet hatte, verpackt in einem spannenden Steampunkt- und Abenteuerroman. Und mal etwas völlig anderes als sonst. Kein unverstandener Vampir sondern ein Zombie, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hat und doch noch die große Liebe findet.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist etwas völlig anderes, als die üblichen Fantasyromane, er ist leise und ohne Klischees, romantisch und doch voller Abenteuer und neuer Erfahrungen.